Die Kirchen in Baden-Württemberg haben zu einem einfacheren Lebensstil und zum Schutz von Umwelt, Klima und Artenvielfalt aufgerufen.
Stuttgart – Die Kirchen in Baden-Württemberg haben zu einem einfacheren Lebensstil und zum Schutz von Umwelt, Klima und Artenvielfalt aufgerufen. Es brauche dringend eine sozial gerechte Klimapolitik in Deutschland und weltweit, sagten die vier baden-württembergischen Bischöfe Gebhard Fürst (Rottenburg), Frank Otfried July (Württemberg), Jochen Cornelius-Bundschuh (Baden) und Stephan Burger (Freiburg) in einem am Mittwoch gemeinsam veröffentlichten Video-Statement. Sie warben dafür, sich in den nächsten Wochen an der von kirchlichen Gruppen weltweit organisierten Klimaschutzaktion „Schöpfungszeit“ zu beteiligen.
Cornelius-Bundschuh sagte, jeder sei aufgerufen, „enkeltauglich“ und damit einfacher als bislang zu leben. Dabei habe Baden-Württemberg alle wichtigen Voraussetzungen für die dabei „notwendige sozial-ökologische Transformation“. July rief dazu auf, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. „Bereits eine Million der erfassten Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht – mehr als jemals in der Geschichte der Menschheit.“
Fürst mahnte, Umwelt- und Klimaschutz dürften nicht isoliert betrachtet werden. „Er hat Auswirkungen auf unser globales Miteinander und alle politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen“, so der Rottenburger Bischof. Mehr Anstrengungen zum Erreichen der internationalen Klimaziele und einer Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs forderte Burger. „Wenn Deutschland die Klimaziele an der 1,5-Grad-Celsius-Grenze ausrichten will, ist das Minderungsziel für 2030 auf 70 Prozent anzuheben, damit Klimaneutralität bis 2040 erreichbar bleibt.“ Die Kirchen wollten hier vorangehen und ihre eigenen CO2-Einsparungen beschleunigen.
kna