Papst widerspricht Unkenrufen über Ordensleben

Vorhersagen, das Ordensleben in der katholischen Kirche sterbe bald aus, werden nach Aussage von Papst Franziskus widerlegt.
Vatikanstadt – Vorhersagen, das Ordensleben in der katholischen Kirche sterbe bald aus, werden nach Aussage von Papst Franziskus widerlegt. Wichtig sei allerdings, dass eine Ordensgemeinschaft ihrem ursprünglichen Charisma treu bleibe, so das Kirchenoberhaupt in einer Ansprache am Samstag an das Generalkapitel der Unbeschuhten Karmeliten. Dies bedeute aber nicht, notwendige Veränderungen zu verweigern, um sich dem Auftrag Jesu stellen zu können.

Papst Franziskus. –Foto: © Jorge Silva | Dreamstime.com

Vorhersagen, das Ordensleben in der katholischen Kirche sterbe bald aus, werden nach Aussage von Papst Franziskus widerlegt. Wichtig sei allerdings, dass eine Ordensgemeinschaft ihrem ursprünglichen Charisma treu bleibe, so das Kirchenoberhaupt in einer Ansprache am Samstag an das Generalkapitel der Unbeschuhten Karmeliten. Dies bedeute aber nicht, notwendige Veränderungen zu verweigern, um sich dem Auftrag Jesu stellen zu können.

Papst: Mission neu bedenken

Ausgehend von der Freundschaft mit Gott und einem brüderlichen Lebensstil sollten die Mitglieder des Karmelitenordens „ihre Mission neu denken: mit Kreativität, entschiedenem apostolischen Schwung und großer Aufmerksamkeit für das Leben der heutigen Welt.“ Keinesfalls aber gehe es darum, die Stärken und Charismen anderer zu kopieren.

Das karmelitische Ordensleben sei weiterhin ein kontemplatives Leben, betonte Franziskus. „In Treue zu dieser Gabe“, so der Papst, „ist das karmelitische Leben eine Antwort auf den Durst des heutigen Menschen, der im Grunde ein Durst nach Gott, ein Durst nach dem Ewigen ist.“ Dabei schütze das kontemplative Leben im Gebet „vor Psychologismus, Spiritualismus oder falschen Modernisierungen“, hinter denen sich „ein Geist der Weltlichkeit“ verberge.

Strenge Klausur und Kontemplation.

95 Vertreter der rund 4.000 Unbeschuhten Karmeliten halten seit dem 30. August in Rom ihr Generalkapitel ab. Am 4. September bereits wählten sie eine neue Leitung. Als Nachfolger des Italieners Saverio Antonio Cannistra wurde der 55-jährige Spanier Miguel Marquez Calle zum neuen Generaloberen gewählt. Die Versammlung des Kapitels dauert noch bis zum 14. September.

Die Unbeschuhten Karmeliten, nach ihrer Gründerin Teresa von Avila (1515-1582) auch Teresianischer Karmel genannt, sind eine Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts, im 16. Jahrhundert entstanden als Reformzweig des Karmelitenordens und seit 1593 selbstständig. Der Orden hat einen männlichen und einen weiblichen Zweig. Besondere Kennzeichen seiner Spiritualität sind strenge Klausur und Kontemplation.