Voraussichtlich neuer Höchststand an Kirchenaustritten in Köln

In der Stadt Köln wird es im laufenden Jahr voraussichtlich einen neuen Höchststand an Kirchenaustritten geben.
Köln – In der Stadt Köln wird es im laufenden Jahr voraussichtlich einen neuen Höchststand an Kirchenaustritten geben. Bis Jahresende könnten dort laut einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" (Mittwoch) mehr als 20.000 Menschen ihren Austritt aus der katholischen und evangelischen Kirche erklärt haben - und damit etwa doppelt so viele wie im bisherigen "Rekordjahr" 2019.

Der Kölner Dom –Symbolfoto: pixabay

In der Stadt Köln wird es im laufenden Jahr voraussichtlich einen neuen Höchststand an Kirchenaustritten geben. Bis Jahresende könnten dort laut einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“ (Mittwoch) mehr als 20.000 Menschen ihren Austritt aus der katholischen und evangelischen Kirche erklärt haben – und damit etwa doppelt so viele wie im bisherigen „Rekordjahr“ 2019.

Für die ersten drei Quartale verzeichne das Amtsgericht bereits 15.339 Austritte. Hinzu kämen die 4.500 vom Amtsgericht angebotenen und bereits ausgebuchten Austritts-Termine von Oktober bis Dezember. Darüber hinaus erklärten Menschen ihren Austritt bei Notaren. Diese Zahl bewege sich nach den Erfahrungen der Vormonate zwischen 400 und 900. 2019 waren 10.073 Kölner aus den Kirchen ausgetreten. Im Corona-Jahr 2020 mit seinem zeitweiligen Lockdown ging die Zahl auf 6.960 zurück. Das Amtsgericht unterscheidet bei der Erfassung der Zahlen nicht zwischen den Konfessionen.

Amtsgericht stockte immer wieder Termine für Kirchenaustritte auf

Wegen der hohen Nachfrage stockte das Amtsgericht immer wieder die Termine für Kirchenaustritte auf – von zunächst rund 650 auf 1.800 pro Monat. Seit September werden laut Zeitung wieder 1.500 Termine monatlich angeboten. Vor allem die Missbrauchsaufarbeitung im katholischen Erzbistum Köln hatte dort zu einer Vertrauenskrise geführt.

Papst Franziskus ließ die Vorgänge untersuchen und stellte anschließend fest, der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki habe „große Fehler“ in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Der Erzbischof befindet sich derzeit in einer mehrmonatigen Auszeit. Danach wolle er wieder seinen Dienst aufnehmen, betonte er. Übergangsweise leitet Weihbischof Rolf Steinhäuser Deutschlands mitgliederstärkste Diözese mit noch rund 1,87 Millionen Mitgliedern.

kna