Ingo Morell (63), Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), ist jetzt auch Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd).
Berlin – Ingo Morell (63), Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), ist jetzt auch Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd). Er wurde zum Nachfolger von Domkapitular Theo Paul aus Osnabrück gewählt, der das Amt seit 2011 innehatte und nicht erneut kandidiert hatte.
Morell kritisierte „politisches Entscheidungsvakuum“
Der Diplom-Kaufmann Morell ist seit 2002 Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH, die insgesamt 60 Einrichtungen aus den Bereichen Krankenhäuser, Altenhilfe und Kinder- und Jugendhilfe betreibt. Die Einrichtungen sind in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und beschäftigen insgesamt mehr als 10.000 Mitarbeiter.
Morell kritisierte am Dienstag mit Blick auf die gegenwärtige Corona-Lage ein „politisches Entscheidungsvakuum zwischen den Ländern, der bisherigen und der künftigen Bundesregierung“. Für die Krankenhausmitarbeiter insbesondere in den stark betroffenen Regionen sei dies kaum noch nachvollziehbar. „Die Lage in Bayern und Baden-Württemberg sowie in weiten Teilen Ostdeutschlands ist so dramatisch wie nie zuvor in dieser Pandemie“, sagte er. „Die Klinikteams arbeiten am Limit und darüber hinaus, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.“
Nachgebesserter Rettungsschirm für die Krankenhäuser gefordert
Notwendig seien jetzt klare Entscheidungen für weitere Kontaktbeschränkungen in den besonders betroffenen Ländern. „Zudem führt offensichtlich an einer allgemeinen Impfpflicht kein Weg mehr vorbei.“
Der kkvd-Vorsitzende forderte zudem einen nachgebesserten Rettungsschirm für die Krankenhäuser. Immer mehr Einrichtungen gerieten durch die Verschiebung planbarer Behandlungen und Personalknappheit wieder in wirtschaftliche Not. Aufgrund der permanenten Überlastung und von Corona-Infektionen ziehe der Krankenstand in den Kliniken gerade stark an.
Der kkvd vertritt nach eigenen Angaben 283 Allgemein- und Fachkrankenhäuser mit 88.000 Betten. Hinzu kommen 54 Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation. Die 207.000 Mitarbeitenden versorgen jedes Jahr rund 3,5 Millionen Patientinnen und Patienten stationär. Mit Umsatzerlösen von 17 Milliarden Euro jährlich sind die katholischen Kliniken zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Contilia-Geschäftsführer in den Vorstand gewählt
Aus dem Bistum Essen wurde Contilia Geschäftsführer Dr. Dirk Albrecht in den Vorstand gewählt. „Ich freue mich über das Vertrauen der Mitglieder und bin froh, dass ich durch dieses Mandat die Sichtweisen, Interessen und Impulse der Contilia und ihrer Mitarbeiter:innen an einer entscheidenden Stelle einbringen kann“m ,agte Albrecht. „Gerade die Corona-Pandemie zeigt ja gerade auf, wie wichtig und maßgeblich solche Abstimmungsprozesse unter allen Krankenhäusern in Deutschland für den Erfolg und die Qualität von Maßnahmen sind.“