Spanische Bischöfe beim Papst – Gespräche über Missbrauch

Papst Franziskus hat am Freitag eine Gruppe spanischer Bischöfe zu ihrem sogenannten Ad-limina-Besuch im Vatikan empfangen.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat am Freitag eine Gruppe spanischer Bischöfe zu ihrem sogenannten Ad-limina-Besuch im Vatikan empfangen. Er sprach mit den 22 Geistlichen aus den Kirchenprovinzen Tarragona, Barcelona und Valencia auch über das Thema Missbrauch. "Das Wichtigste ist, sich für die Opfer einzusetzen", betonte der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Barcelonas Kardinal Juan Jose Omella, bei einer Pressekonferenz nach der zweieinhalbstündigen Audienz. Genau das wolle man tun und der Vatikan habe diese Linie bestätigt. "Sie haben uns gesagt, dass wir so weitermachen sollen", versicherte Omella.

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Papst Franziskus hat am Freitag eine Gruppe spanischer Bischöfe zu ihrem sogenannten Ad-limina-Besuch im Vatikan empfangen. Er sprach mit den 22 Geistlichen aus den Kirchenprovinzen Tarragona, Barcelona und Valencia auch über das Thema Missbrauch. „Das Wichtigste ist, sich für die Opfer einzusetzen“, betonte der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Barcelonas Kardinal Juan Jose Omella, bei einer Pressekonferenz nach der zweieinhalbstündigen Audienz. Genau das wolle man tun und der Vatikan habe diese Linie bestätigt. „Sie haben uns gesagt, dass wir so weitermachen sollen“, versicherte Omella.

Eine landesweite unabhängige Untersuchung zu kirchlichem Missbrauch sei derzeit – im Gegensatz zu anderen Ländern – nicht notwendig. Portugal, Frankreich und Deutschland machten, was sie für richtig hielten. Das Gleiche gelte für Spanien und Italien, wo eine andere, dezentrale Vorgehensweise verfolgt werde. „Wir sind bereit zu ermitteln, das ist kein Problem“, so der Kardinal.

Die Zeitung „El Pais“ hatte vor einigen Wochen Rechercheergebnisse über 251 angebliche Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche Spaniens veröffentlicht. Die Taten reichen den Angaben zufolge bis in das Jahr 1943 zurück, die jüngste ereignete sich demnach 2018. Meistens richteten sich die Vorwürfe gegen Ordensgemeinschaften (77 Prozent).

Omella dankte den Journalisten für ihre Arbeit. Nun wolle man sich in erster Linie um die Opfer kümmern: „Wir müssen uns mit ihnen befassen, in die Zukunft blicken und proaktiv handeln, um Lösungen zu finden.“ Zu diesem Zweck seien in den spanischen Bistümern spezielle Kommissionen eingerichtet worden. Auch mit den betroffenen Ordensgemeinschaften stehe man in Kontakt. Das Vorgehen sei mit dem Papst abgestimmt.

Anders als Omella äußerte sich Valencias Kardinal Antonio Canizares. Er warf „El Pais“ vor, „unklug“ gehandelt zu haben. Zudem stellte er die Substanz der Vorwürfe infrage. Es sei nicht hilfreich „zu denunzieren, ohne detaillierte Angaben zu machen“, so Canizares. Mit Blick auf den Besuch bei Franziskus sprach er von einer „Harmonie, die ich vorher nicht kannte“. Der Papst sei „ein Vater und ein Bruder, der uns allen sehr nahe steht“.

Die sogenannten Ad-limina-Besuche aller Bischöfe eines Landes im Vatikan sind etwa alle fünf Jahre vorgesehen. Dabei informieren die Geistlichen über die Lage in ihrer Heimat und besprechen aktuelle oder grundlegende Fragen und Themen. Die Besuchsreihe der Spanier begann Mitte Dezember, als eine Gruppe von 24 Bischöfen zu Gast war. Bis Ende Januar werden noch zwei weitere spanische Gruppen in Rom erwartet.

Von Alexander Pitz (KNA)