Der Vatikan will über die Heiligsprechung des niederländischen Nazi-Gegners und Ordensmann Titus Brandsma (1881-1942) entscheiden.
Vatikanstadt – Der Vatikan will über die Heiligsprechung des niederländischen Nazi-Gegners und Ordensmann Titus Brandsma (1881-1942) entscheiden. Am 4. März hält Papst Franziskus dazu eine Kardinalsversammlung (Konsistorium) ab, wie der Vatikan am Dienstag mitteilte. Dabei soll auch der Weg für die Heiligsprechung von zwei Ordensschwestern freigemacht werden. Bei den beiden Frauen handelt es sich um die Gründerin der Kongregation der Schwestern von der Darstellung Mariens, Maria Rivier, sowie die Gründerin der Kongregation der Kapuzinerinnen der Unbefleckten Empfängnis von Lourdes, Maria von Jesus Santocanale.
Der in den Niederlanden als Anno Sjoerd Brandsma geborene Karmelit gehörte zu den frühen und kompromisslosen Nazi-Gegnern. Weil ihn das Regime als „Feind der nationalsozialistischen Sache“ betrachtete, landete er im Gefängnis und später im Konzentrationslager Dachau. Am 26. Juli 1942 wurde er dort auf Geheiß des Lagerarztes per Injektion ermordet, offiziell starb er an einem Darmkatarrh.
Brandsma blieb nach seiner Priesterweihe der Wissenschaft treu und war unter anderem Gründungsrektor und Präsident der Katholischen Universität Nimwegen. Darüber hinaus war er als Journalist aktiv. 1935 wurde er geistlicher Beirat des Katholischen Journalistenverbandes.
Seit Mitte der 50er Jahre hatten die niederländischen Karmeliten die Seligsprechung Brandsmas betrieben. Auch die Krankenschwester, die ihm die tödliche Spritze gesetzt hatte, sagte aus und bezeugte, dass er ihr und den anderen Wachen verziehen habe. Im November 1985 sprach Papst Johannes Paul II. Brandsma selig.
kna
Hinweis
Anders als in der ursprünglichen Fassung der Meldung wird Brandsma am 4. März nicht heiliggesprochen. Zu diesem Termin wird der Papst das Konsistorium versammeln, um über die Heiligsprechung und vermutlich deren Datum zu entscheiden.