Papst Franziskus hat eine mangelnde Bereitschaft verurteilt, Konsequenzen aus der Vergangenheit zu ziehen.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat eine mangelnde Bereitschaft verurteilt, Konsequenzen aus der Vergangenheit zu ziehen. „Insbesondere der Ukraine-Krieg zeigt, dass diejenigen, die die Geschicke der Völker lenken, keine Lehren aus den Tragödien des 20. Jahrhunderts gezogen haben“, sagte das Kirchenoberhaupt am Montag bei einem Treffen mit Vertretern eines sozialen Wirtschaftsverbandes im Vatikan. Politik und Wirtschaft müssten fest im Dienst des Lebens stehen, nicht des Todes, so Franziskus weiter.
Er habe den Eindruck, „dass die Welt im Wesentlichen weiterhin nach veralteten Kriterien regiert wird“. Manche meinten, soziale und ethische Kriterien seien wie ein „Käfig“, der Freiheit und wirtschaftliche Kreativität einschränke; das Gegenteil sei aber der Fall, erklärte Franziskus den Unternehmern.
Für eine künftig noch bewohnbare und menschenwürdige Welt müsse die Wirtschaft freier von der Macht des Finanzwesens sein und kreativer nach Produktionsformen suchen, die sich an einer ganzheitlichen Ökologie orientierten. Eine neue ethische und nachhaltige Wirtschaft müsse von unten kommen, so der Papst zu den italienischen Geschäftsleuten.
Der Verband „Anima per il sociale nei valori d’impresa“, was so viel wie „Seele für das Soziale in den Unternehmenswerten“ bedeutet, ist ein Zusammenschluss von Unternehmern und Managern mit Sitz in Rom. Zielsetzung des Vereins ist, nach eigenen Angaben, die soziale Verantwortung von Unternehmen zu fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. In diesem Jahr feiert der Verband sein 20-jähriges Bestehen.