Entwicklungsministerin: Putin nutzt Hunger als Waffe

Als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine will Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei der Weltbanktagung in Washington dafür werben, ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit zu schaffen.
Berlin – Als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine will Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei der Weltbanktagung in Washington dafür werben, ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit zu schaffen. "Unser Ziel muss sein, Millionen Menschen vor dem Hungertod zu bewahren", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "Ich werde mich in Washington dafür einsetzen, dass wir uns im Einsatz gegen die Ernährungskrise stärker koordinieren - im Kreis der Geber, aber auch mit internationalen Organisationen und allen anderen, die sich engagieren wollen."

Svenja Schulue –Foto: BPA/Steffen Kugler

Als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine will Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei der Weltbanktagung in Washington dafür werben, ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit zu schaffen. „Unser Ziel muss sein, Millionen Menschen vor dem Hungertod zu bewahren“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Ich werde mich in Washington dafür einsetzen, dass wir uns im Einsatz gegen die Ernährungskrise stärker koordinieren – im Kreis der Geber, aber auch mit internationalen Organisationen und allen anderen, die sich engagieren wollen.“

Vorbild soll die Covax-Initiative sein, die global einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen gewährleisten will. „Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist es uns gelungen, eine agile multilaterale Plattform zu schaffen, die die größte globale Impfkampagne der Geschichte auf die Beine gestellt hat“, sagte Schulze. „Das, was wir da gelernt haben, sollten wir als Weltgemeinschaft übertragen auf den Einsatz gegen die Ernährungskrise.“ Den Vorstoß unternimmt Schulze im Rahmen der G7-Präsidentschaft, die Deutschland in diesem Jahr inne hat.

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Russlands Angriffskrieg habe dramatische Folgen weit über die Ukraine hinaus, warnte die Entwicklungsministerin. „Es droht die schwerste globale Ernährungskrise der vergangenen Jahrzehnte und sie wird vor allem die Ärmsten in Afrika, im Nahen Osten und in Asien treffen.“ Wladimir Putin nutze Hunger als Waffe. „Dem müssen wir entgegen treten mit einer Politik für globale Ernährungssicherheit“, forderte Schulze. „Ernährungssicherheit ist nicht nur ein Menschenrecht, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil vorausschauender Sicherheitspolitik.“

Russland und die Ukraine bedienen zusammen rund 20 Prozent der Maisexporte und 30 Prozent der Weizenexporte weltweit, heißt es in einem Arbeitspapier des Entwicklungsministeriums, das den Funke-Zeitungen vorliegt. Besonders stark von Importen abhängig sind demnach Länder wie Ägypten, Tunesien, Libyen, Jemen, Somalia oder Pakistan. Die am stärksten betroffenen Länder müssten in dem angestrebten Bündnis für Ernährungssicherheit „mit am Tisch sitzen“, so die Autoren des Papiers. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits angekündigt, dass die Bundesregierung zur Ernährungssicherung infolge des Ukraine-Krieges 430 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen wird.

kna