Kölner Kardinal Woelki traf Seelsorger zum „Gedankenaustausch“

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat sich nach seiner im März beendeten Auszeit mit verschiedenen Vertretern aus der Seelsorge getroffen.
Köln – Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat sich nach seiner im März beendeten Auszeit mit verschiedenen Vertretern aus der Seelsorge getroffen. Bei dem "Gedankenaustausch" seien "Sprecher:innen der Pastoralreferent:innen, Gemeindereferent:innen, Diakone und Priester" anwesend gewesen, teilte das Erzbistum Köln am Donnerstag mit. Die Atmosphäre bezeichnete die Erzdiözese als "intensiv und konstruktiv".

Kardinal Rainer Maria Woelki –Foto: rwm

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat sich nach seiner im März beendeten Auszeit mit verschiedenen Vertretern aus der Seelsorge getroffen. Bei dem „Gedankenaustausch“ seien „Sprecher:innen der Pastoralreferent:innen, Gemeindereferent:innen, Diakone und Priester“ anwesend gewesen, teilte das Erzbistum Köln am Donnerstag mit. Die Atmosphäre bezeichnete die Erzdiözese als „intensiv und konstruktiv“.

Bei Treffen mit Woelki: „Unterschiedliche Auffassungen mit Blick auf das Kirchenbild identifiziert“

Bei dem Treffen wurden laut Bistum unter anderem „weitere unterschiedliche Auffassungen mit Blick auf das Kirchenbild identifiziert“. Ein wichtiges Thema sei die Forderung der Seelsorgerinnen und Seelsorger nach mehr Beteiligungsmöglichkeiten an Entscheidungen gewesen. Zudem sei es um Fragen von Machtkontrolle gegangen. Sowohl der Kardinal als auch die Seelsorgevertreter sprachen sich für künftige Leitungsteams von Pfarreien aus. Woelki habe dabei an der Letztverantwortung des Pfarrers festgehalten.

Die Seelsorgerinnen und Seelsorger forderten, dass die unterschiedlichen Gremien im Erzbistum Köln zukünftig nicht nur beratend tätig sind, sondern auch mitentscheiden können. So solle beispielsweise im Diözesanpastoralrat nach kräftigem Ringen um die Sache eine Mehrheitsentscheidung getroffen werden, an die sich der Bischof dann auch in jedem Fall binde. Kardinal Woelki wies dazu darauf hin, dass der Pastoralrat gegenwärtig nur beratendes Stimmrecht habe. Er sei „in den allermeisten Fällen bisher den Mehrheitsvoten des Diözesanpastoralrates, seinem wichtigsten Beratungsgremium in pastoralen Fragen, gefolgt“, so Woelki, selbst wenn er auch mal anderer Meinung gewesen sei. Dazu erwiderten die Vertreterinnen und Vertreter der vier Berufsgruppen, dass sie mit Blick auf die ausschließliche Beratungsaufgabe des Diözesanpastoralrates andere theologische Deutungsmöglichkeiten sähen. Diese existierten in anderen deutschen Bistümern bereits.

Nun müsse es „ans Eingemachte gehen“

Initiiert hat das Treffen den Angaben zufolge die Gemeindereferentin Marianne Arndt, die ihre Berufsgruppe im Diözesanpastoralrat vertritt. In den vergangenen Monaten hatte sie sich mehrfach kritisch über die Rückkehr von Woelki geäußert. Nun müsse es „ans Eingemachte gehen“, sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agantur (KNA) Anfang des Monats. Nachdem im Erzbistum Köln eine Vertrauenskrise entstanden war, ging Woelki vergangenen Oktober in eine von Rom angeordnete Auszeit. Bei seiner Rückkehr Anfang März wurde bekannt, dass er dem Papst seinen Rücktritt angeboten hat. Gleichzeitig warb Woelki um einen Neuanfang und eine zweite Chance. Über den Amtsverzicht muss Franziskus noch entscheiden.

kna