Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Rolle von Geistlichen hervorgehoben: „Es gibt keine katholische Kirche ohne Priester.“
Freising – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Rolle von Geistlichen hervorgehoben. „Es gibt keine katholische Kirche ohne Priester“, sagte Marx am Samstag in Freising. „Inmitten des Volkes Gottes braucht es die Gestalt des Priesters, der das Volk Gottes versammelt und das Volk Gottes selbstlos liebt“, fügte der Erzbischof von München und Freising hinzu. Zugleich räumte er ein, dass damit ein hoher Anspruch an die Priester verbunden sei. „Das ist eine Aufgabe, da brauche ich die Kraft Gottes selbst dafür.“
In seiner Predigt bei einem Gottesdienst zum Tag der Priester des Erzbistums im Freisinger Mariendom ging der Kardinal auch auf den Synodalen Weg ein, den laufenden Dialog zur Zukunft der Kirche in Deutschland. Ein „völlig verunglückter Antrag“ habe bei manchen den Eindruck erweckt, „eine große Mehrheit im Synodalen Weg sei überhaupt gegen Priester“, so Marx. „Das habe ich so nicht empfunden.“
Marx spielte damit auf die zweite Synodalversammlung im Herbst 2021 an. Damals hatten die Teilnehmer des Treffens in Frankfurt einen Grundlagen-Text mit dem Titel „Priesterliche Existenz heute“ beraten. Mit 95 zu 94 Stimmen sprachen sie sich für eine Debatte darüber aus, ob es Priester braucht. Unmittelbar im Anschluss hatte bereits der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, betont: „Es kann keine katholische Kirche geben ohne Priesteramt, und es wird sie nicht geben.“