Haiti braucht immer noch Nothilfe

Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) sieht Haiti ein Jahr nach dem Erdbeben nach wie vor auf Nothilfe angewiesen.
Haiti braucht immer noch Nothilfe

Symbolfoto – Trinkwasser und Bargeld für die Menschen in Nippes, Nothilfe-Experte vor Ort, außerdem ein Team von 25 Mitarbeiter:innen

Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) sieht Haiti ein Jahr nach dem Erdbeben nach wie vor auf Nothilfe angewiesen. Tausende Verletzte benötigten weiter Unterstützung, teilte HI am Freitag in München mit. Viele der über 12.000 Verwundeten hätten immer noch keinen Zugang zu medizinischer Versorgung.

Haiti war am 14. August 2021 von einem Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert worden, von dem etwa 800.000 Menschen im Süden des Landes betroffen waren. Den Angaben zufolge kamen 2.200 Menschen ums Leben. Mehr als 650.000 Menschen benötigten humanitäre Hilfe. Gesundheitszentren, Schulen und Häuser seien schwer beschädigt worden.

Haiti braucht immer noch Nothilfe. „Das haitianische Gesundheitssystem ist nicht robust genug, um diese Art von Krise zu bewältigen“, erklärte Pierre-Marie Wagon, HI-Regionalleiter für die Notfallmaßnahmen in Haiti. Viele Überlebende hätten keinen Zugang zu Gesundheitsdiensten, aus finanziellen Gründen oder wegen Engpässen bei der ärztlichen Versorgung auf dem Land. Verzögerungen könnten die Verletzungen der Menschen aber verschlimmern und das Risiko dauerhafter Behinderungen erhöhen.

Die HI-Teams bauen nach eigenen Angaben lokale Gesundheitszentren aus, stellen Ausrüstung bereit, schulen Gesundheitspersonal und verteilen Rollstühle, Prothesen und Hygienekits. Darüber hinaus unterstütze HI die Zentren auch finanziell zur Bezahlung der medizinischen Fachkräfte. Zudem sei ein Projekt zur Unterstützung der psychischen Gesundheit ins Leben gerufen worden, da viele Menschen durch das Erdbeben und dessen Nachwirkungen traumatisiert seien.

kna