Papst warnt vor „Rückwärtsgewandtheit“ in der Liturgie

Papst Franziskus hat vor einer „Rückwärtsgewandtheit“ in der Liturgie gewarnt.
Papst warnt vor "Rückwärtsgewandtheit" in der Liturgie

Papst Franziskus. –Foto: © Jorge Silva | Dreamstime.com

Papst Franziskus hat vor einer „Rückwärtsgewandtheit“ in der Liturgie gewarnt. Liturgie sei „freudig“, mit der „Freude des Heiligen Geistes“ durchsetzt. Deshalb sei es unverständlich, wenn eine Liturgie im „Grabeston“ vollzogen werde, sagte Franziskus laut „Vatican News“ bei einer Audienz im Vatikan für die Vereinigung der Professoren und Pfleger der Liturgie am Donnerstag. „Sie ist immer fröhlich, denn sie singt das Lob des Herrn“, fügte er in seiner Rede hinzu. Die Vereinigung wurde im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil gegründet und feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.

„Der Fortschritt im Verständnis der Liturgie und auch in der liturgischen Feier muss immer in der Tradition verwurzelt sein, die einen immer in dem Sinne voranbringt, wie es der Herr will“, so Franziskus. Es gebe aber einen Geist, der nicht derjenige der „wahren Tradition“ sei: „der weltliche Geist der Rückwärtsgewandtheit, der heute in Mode ist: zu denken, dass zu den Wurzeln zu gehen bedeute, rückwärts zu gehen“. Die wahren Wurzeln führten aber immer nach oben. „Wie der Baum, der aus dem wächst, was ihm aus den Wurzeln zufließt.“ Tradition bedeute hingegen, wirklich zu den Wurzeln gehen, „denn sie ist die Garantie für die Zukunft“, so der Papst.

Stattdessen gehe die Rückwärtsgewandtheit zwei Schritte zurück, weil es besser sei, „es so zu machen wie immer“, erläuterte das Kirchenoberhaupt weiter. Es gebe eine Versuchung im Leben der Kirche, hin zu einer weltlichen Restauration, die sich als Liturgie und Theologie tarne, aber dennoch weltlich sei, so Franziskus. Doch die „Rückwärtsgewandtheit ist immer Weltlichkeit“, deshalb sage der Autor des Hebräerbriefs: „Wir sind keine Menschen, die rückwärts gehen“.

Rückwärts zu gehen bedeute, gegen die Wahrheit und auch gegen den Geist zu handeln. Es gelte zu unterscheiden, denn in der Liturgie gebe es viele, „die sich der Tradition nach benennen, nach der Tradition sein wollen“. Aber, so Franziskus, die Tradition sei der lebendige Glaube der Toten, der Traditionalismus sei der tote Glaube der Lebenden. Deshalb gelte es vorsichtig zu sein, denn, „die Versuchung ist heute die Rückwärtsgewandtheit, die sich als Tradition tarnt“, so Franziskus.

kna