2.700 Jahre alte Elfenbeinsammlung in Jerusalem entdeckt

In Jerusalem ist eine seltene Sammlung von Elfenbeintafeln aus der Zeit des Ersten Tempels entdeckt worden.
2.700 Jahre alte Elfenbeinsammlung in Jerusalem entdeckt

(Symbolfoto: Tom Tihanyi/Pixabay)

In Jerusalem ist eine seltene Sammlung von Elfenbeintafeln aus der Zeit des Ersten Tempels entdeckt worden. Sie kamen bei den Ausgrabungen der Israelischen Altertumsbehörde und der Universität Tel Aviv in der Davidsstadt zutage und werfen neues Licht auf die Macht und Bedeutung Jerusalems zur Zeit des judäischen Königreichs, wie die Behörde am Montag mitteilte. Es handelt sich demnach um Reste von mindestens zwölf etwa fünf mal fünf Zentimeter großen und höchstens 0,5 Zentimeter dicken Platten, die ursprünglich in Holzmöbel eingelegt waren.

Das Elfenbein, das in der Antike als einer der teuersten Rohstoffe galt, wurde in den Ruinen eines palastartigen Gebäudes gefunden, das im 7. und 8. vorchristlichen Jahrhundert genutzt wurde, als Jerusalem auf dem Höhepunkt seiner Macht stand. Die Bewohner des Gebäudes müssen demnach vermögend und mächtig gewesen sein, möglicherweise hohe Regierungsbeamte oder Priester.

„Bisher kannten wir nur dekoriertes Elfenbein aus den Hauptstädten der großen Königreiche in Israel zur Zeit des Ersten Tempels, wie Nimrod, die Hauptstadt von Assyrien, oder Samaria, die Hauptstadt des israelitischen Königreichs“, erklärten die Ausgrabungsleiter Yuval Gadot und Yiftah Shalev. „Jetzt schließt sich Jerusalem zum ersten Mal diesen Hauptstädten an.“ Die Entdeckung des Elfenbeins sei ein Schritt nach vorn, um den politischen und wirtschaftlichen Status der Stadt als Teil der globalen Verwaltung und Wirtschaft zu verstehen, hieß es.

Elfenbein wird in der Bibel nur wenige Male erwähnt, immer in Verbindung mit Königen oder großem Reichtum; so zum Beispiel die Beschreibung des Throns von König Salomo sowie eines von König Ahab in Samaria erbauten Elfenbeinpalastes aus dem Buch der Könige.

Das beeindruckende Gebäude, in dem das Elfenbein ausgegraben wurde, war bei einem Brand offenbar während der babylonischen Zerstörung Jerusalems im Jahr 586 v. Chr. verwüstet worden. Das Elfenbein wurde in 1.500 Fragmenten entdeckt. Erst nach einem einzigartigen Restaurierungsprojekt wurden der Reichtum der Sammlung enthüllt.

Die Objekte werden erstmals bei der 23. Konferenz der City of David Studies of Ancient Jerusalem am 13. September ausgestellt. Außerdem werden sie im Oktober auf der Jerusalemer Konferenz der Israelischen Altertumsbehörde, der Universität Tel Aviv und der Hebräischen Universität zu sehen sein.

kna