Papst Franziskus will, dass die Gläubigen einen unmittelbaren Zugang zu Gott beim Beten finden.
Vatikanstadt – Papst Franziskus will, dass die Gläubigen einen unmittelbaren Zugang zu Gott beim Beten finden. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz ermahnte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch die Menschen, beim Beten „nicht Worte nachzuplappern wie ein Papagei“. Vielmehr sollten sie im Gebet mit Gott sprechen wie mit einem Freund. Zum Beten gehörten auch Gefühle, erklärte der Papst.
Diese „machen es uns möglich, uns an Gott in aller Einfachheit und Vertrautheit zu wenden, so wie man mit einem Freund spricht“. Die Vertrautheit mit Gott besiege auch die Furcht und die „Zweifel, ob sein Wille wirklich für uns das Beste ist“. Das Gebet helfe auch dabei, herauszufinden, was richtig sei. Dieser Weg der Unterscheidung vermittle jedoch keine absoluten Gewissheiten, weil es um das Leben gehe. „Und das Leben ist nicht immer logisch, es enthält viele Aspekte, die wir nicht mit einer einzigen Kategorie von Gedanken begreifen können“, so Franziskus.
Die Ausführungen des Papstes waren Bestandteil einer langen Reihe von Katechesen, in der Franziskus versucht, den Weg der „geistlichen Unterscheidung“ zu erklären. Diese auf Beten, Meditieren und Nachdenken aufbauende Methode der Entscheidungsfindung hat insbesondere der Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola (1491-1556), entwickelt. Der Papst empfiehlt sie auch für synodale Prozesse und Reformdebatten in der Kirche.