Kurienkardinäle zufrieden mit Verlängerung des China-Abkommens

Zwei mit China befasste Kurienkardinäle zeigen sich zufrieden mit der Verlängerung des Abkommens zwischen Vatikan und Volksrepublik.
Zwei mit China befasste Kurienkardinäle zeigen sich zufrieden mit der Verlängerung des Abkommens zwischen Vatikan und Volksrepublik.

Kardinal Pietro Parolin –Foto: © Palinchak | Dreamstime.com

Zwei mit China befasste Kurienkardinäle zeigen sich zufrieden mit der Verlängerung des Abkommens zwischen Vatikan und Volksrepublik. So seien die bisherigen Ergebnisse der 2018 in Kraft getretenen Vereinbarung zwar „kleine Errungenschaften“, aber „wichtige Schritte“, betonte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem vom Vatikan am Samstag veröffentlichten Interview. Ähnlich äußerte sich der Chef der vatikanischen Evangelisierungsbehörde, Kardinal Luis Antonio Tagle.

Diese Erprobungsphase sei in „solchen schwierigen und heiklen Situationen“ erforderlich, „um die Wirksamkeit des Ergebnisses zu überprüfen und mögliche Verbesserungen zu ermitteln“, erklärte Parolin dazu. Auch habe die Pandemie Treffen zwischen den beiden Delegationen erschwert. Papst Franziskus entschloss sich laut für eine Verlängerung „in der konkreten Hoffnung, dass die chinesischen katholischen Gemeinden auch in einem so komplexen Kontext von Seelsorgern geleitet werden, die würdig und geeignet sind für die ihnen anvertraute Aufgabe“.

Die Zusammenarbeit mit Peking bei Bischofsernennungen nannte Parolin „klug und weise“, weil sowohl die Bedürfnisse der Behörden des Landes als auch die der katholischen Gemeinden berücksichtigt würden. Die bisherigen konkreten Ergebnisse des Abkommens seien etwa die sechs Bischofsweihen, die seit 2018 stattfanden sowie die staatliche Anerkennung der ersten sechs „Untergrundbischöfe“. Alle Bischöfe des Landes stünden nun in Gemeinschaft mit dem Papst. Weiter könnten chinesische Katholiken „ihren Glauben in voller katholischer Gemeinschaft leben, ohne in den Verdacht zu geraten, keine loyalen Bürger ihres eigenen Landes zu sein“, so Parolin weiter.

Auch wenn es „nicht wenige Schwierigkeiten“ gebe, müsse der Weg des „konstruktiven Dialogs“ trotz aller Widerstände fortgesetzt werden, befand Parolin. Ziel sei, chinesischen Katholiken „ein ruhiges und freies christliches Leben“ zu ermöglichen, „das sich aus der Verkündigung des Evangeliums, einer soliden Ausbildung, der freudigen Feier der Eucharistie sowie einem fleißigen Zeugnis der Nächstenliebe zusammensetzt“.

Nach Worten von Kurienkardinal Tagle ist sich der Vatikan bewusst, dass das Abkommen nicht die „die Lösung aller Probleme“ sei. Es habe nur einen „begrenzten Charakter“. Weiter bestehe die Absicht des Heiligen Stuhls lediglich darin, „die Wahl guter chinesischer katholischer Bischöfe zu fördern, die würdig und geeignet sind, ihrem Volk zu dienen“, sagte der philippinische Kardinal in einem am Samstag veröffentlichten Vatikan-Interview. Er nannte es „an sich schon wichtig“, dass die Kanäle für den Dialog „in der gegebenen Situation“ offen blieben.

Von Severina Bartonitschek (KNA)