Erzbischof Schick: Außer Dienst aber zu Diensten

Nach seinem überraschenden Rücktritt hat sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erstmals im Gottesdienst an die Menschen im Erzbistum gewandt.
Schick

Erzbischof Schick (Foto: peb)

Nach seinem überraschenden Rücktritt hat sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erstmals im Gottesdienst an die Menschen im Erzbistum gewandt. „Ich bin jetzt Erzbischof außer Dienst. Aber zu Diensten“, sagte Schick laut Mitteilung der Erzdiözese am Mittwoch. Daran müsse er sich noch gewöhnen. „Wir Franken sagen: Das wird schon. Wir werden uns in die neuen Rollen und Beziehungen hineinleben.“

Am Dienstag teilten der Vatikan und das Erzbistum Bamberg zeitgleich mitgeteilt, dass Papst Franziskus den Rücktritt von Schick angenommen habe. Als Begründung führte Schick selbst an, er wolle bevorstehende wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen einem jüngeren Nachfolger überlassen. Normalerweise bieten Bischöfe dem Papst ihren Rücktritt mit 75 Jahren an.

Söder bedauert Schick-Rücktritt: „Werden ihn sehr vermissen“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Rücktritt von Bambergs Erzbischof Ludwig Schick bedauert. „Wie schade: Erzbischof Ludwig Schick ist ein großartiger Theologe“, schrieb Söder am Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. „Die Bayerische Bischofskonferenz verliert mit ihm eine wichtige und ausgleichende Stimme aus Franken.“ Schick habe das Erzbistum Bamberg „hervorragend geführt, war nah bei den Menschen, zukunftsorientiert und demütig“. Als Erzbischof sei er ein verlässlicher und vertrauensvoller Partner der Staatsregierung gewesen: „Wir werden ihn als Bischof sehr vermissen.“

Am 11. November soll es in Nürnberg eine öffentliche Veranstaltung geben, bei der Söder und Schick gemeinsam auf dem Podium sitzen. Thema ist „Nachdenken über Vertrauen“. Sie ist Teil eines Gesprächsformats der Gesellschaft Sankt Sebald, bei dem es nicht um Tagespolitik, sondern um zentrale Bezugsfelder des Lebens geht, wie es heißt.

kna