Die Polizei ermittelt wegen Einschusslöchern am Rabbinerhaus der Alten Synagoge in Essen.
Essen. Die Polizei ermittelt wegen Einschusslöchern am Rabbinerhaus der Alten Synagoge in Essen. Nach ersten Erkenntnissen handele es sich um vier Einschüsse aus einer scharfen Waffe, teilte die Essener Polizei am Freitag auf Twitter mit. Vor Ort werde ein Sprengstoffspürhund eingesetzt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht; es gebe keine Verletzten. Zeugen hätten zuvor die Einschusslöcher gemeldet.
Der Polizei liegt laut eigenen Angaben eine Videoaufnahme vor, „auf der eine Person bei einer Schussabgabe zu erkennen sein könnte“. Wegen schlechter Aufnahmequalität könnten noch keine genaueren Angaben gemacht werden. „Die Schüsse auf die Synagoge in Essen schockieren und entsetzen mich“, schrieb der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auf Twitter. Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) zeigte sich „entsetzt über diesen neuerlichen Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland“.
Alte Synagoge 1913 erbaut
Die Alte Synagoge in Essen samt dem angeschlossenen Rabbinerhaus wurde 1913 erbaut und bis zu den Novemberpogromen der Nationalsozialisten gegen die Juden 1938 als Gebetshaus genutzt. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten das Haus der jüdischen Kultur mit einer Dauerausstellung. Im Rabbinerhaus ist das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte der Universität Duisburg-Essen untergebracht.