Gelsenkirchen: Erneute Amokdrohung an evangelischer Gesamtschule

Nach einer Amokdrohung gegen die evangelische Gesamtschule ist die Polizei in Gelsenkirchen erneut im Einsatz.
Nach einer Amokdrohung gegen die Gesamtschule an der Laarstraße in Bismarck ist die Polizei Gelsenkirchen erneut im Einsatz.

Die Polizei hat die evangelische Gesamtschule in Gelsenkirchen-Bismarck weiträumig abgesperrt. Foto: André Przybyl

Nach einer Amokdrohung gegen die Gesamtschule an der Laarstraße ist die Polizei Gelsenkirchen in Bismarck am Freitag, 20. Januar , erneut im Einsatz.  Dies teilte die Polizei am Freitagmorgen mit. Die Drohung ging auch dieses Mal per E-Mail ein. „Einsatzkräfte der Polizei sorgen für die Sicherheit vor Ort. Die Schule bleibt auf Anweisung des Schulleiters heute geschlossen. Die Ermittlungen dauern an“, erklärte ein Behördensprecher.

„Aufgrund einer veränderten Gefahrenlage findet heute kein Unterricht statt. Leider müssen wir auch alle Anmeldegespräche für heute absagen“, heißt es in einer knappen Mitteilung der evangelischen Gesamtschule. Bereits am Mittwoch, 18. Januar 2023, gab es eine Amokdrohung und einen Polizeieinsatz.

Akute Gefahr hatte bei der Amokdrohung am Mittwoch vor Ort nicht bestanden. Dennoch war nach Informationen die Möglichkeit einer Tat nicht auszuschließen, weshalb die Polizei das Gebäude räumte und absicherte. Schüler hatten sich jedoch nicht in ihren Klassenräumen verschanzen müssen. Stattdessen hatten sie das Gebäude der Gesamtschule in Gelsenkirchen geordnet verlassen. Die Drohung war per Mail an die Schule verschickt worden.

Am Freitag folgte nun eine weitere Drohung: „Die Polizei Gelsenkirchen hat am frühen Morgen Kenntnis über eine angedrohte Amoktat erhalten“, erklärte Polizeisprecher André Brenner im Gespräch mit dem Neuen Ruhrwort. „In Absprache mit der Schulleitung wurde die Schule nicht geöffnet.“ Schüler oder Lehrer hätten sich zu diesem Zeitpunkt nicht in dem Gebäude befunden. Die Polizei sperrte die Gesamtschule weiträumig ab und durchsuchte sie.

Die Ermittlungsbehörde nehme die Drohungen durchaus ernst. Keine Angaben machte Brenner dazu, ob beide Drohungen von demselben oder von verschiedenen Tätern verschickt wurden. „Das ist Gegenstand von Ermittlungen, die bereits seit Mittwoch laufen“, sagte der Behördensprecher.

Die Schülerinnen und Schüler hätten am heutigen Freitag (20. Januar) eigentlich zurückkehren sollen, nachdem die Schule am Donnerstag zunächst geschlossen blieb. Am der Tag der Zeugnisvergabe hätten die Kinder und Jugendlichen mit ihren Lehrern über das am Mittwoch Erlebte sprechen sollen. Auch vonseiten der Kirche sollte es seelische Unterstützung für Schüler und Lehrer geben, wie die evangelische Landeskirche Westfalen als Trägerin der Gesamtschule angekündigt hatte.

„Wir sind erschüttert über diese Androhung von Gewalt gegen Leib und Leben von Menschen, Lehrenden wie Kindern, und über den Hass, der darin offenkundig zum Ausdruck kommt. Und wir beten für alle Beteiligten, dass sie die Kraft finden, den Schock und die Angst zu überwinden und zu einem geregelten, vertrauensvollen Miteinander zurückkehren zu können“, sagte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, bereits in einer ersten Reaktion am Mittwoch.

Zugleich sagte die Landeskirche den Betroffenen Unterstützung und Seelsorge vor Ort zu. Notfallseelsorgende der evangelischen Kirche und Psycholog*innen nahmen sich der Menschen in der Gesamtschule an und stehen ihnen für Rat und Hilfe zur Verfügung, so der zuständige Schuldezernent im Landeskirchenamt Rainer Timmer.

spe/AP