Siegerentwurf für Erfurter Gedenkort der NSU-Opfer steht fest

Die Gestalt des in Erfurt geplanten Gedenkorts für die Opfer der rechtsextremistischen NSU-Terrorgruppe steht fest.
Siegerentwurf für Erfurter Gedenkort der NSU-Opfer steht fest

Bild von lapping auf Pixabay

Die Gestalt des in Erfurt geplanten Gedenkorts für die Opfer der rechtsextremistischen NSU-Terrorgruppe steht fest. Einen entsprechenden Wettbewerb gewann der Beitrag „Schattenwurf“ des Stuttgarter Künstlerduos Dagmar Korintenberg + Wolf Kipper, wie die Thüringer Staatskanzlei am Donnerstag bekanntgab. Sie entwickelten das Konzept gemeinsam mit dem Münchner Landschaftsarchitekturbüro „realgrün“.

Der Siegerbeitrag sieht sechs Torbögen aus pulverbeschichtetem Vierkantstahl vor, die Stahlstreifen tragen. Aus zehn dieser Elemente sind die Namen der Opfer herausgelasert, so dass durch die Namen das Sonnenlicht scheinen kann. So werden sie zu Schattenschablonen, und die Namen bilden sich je nach Lichtverhältnissen am Boden ab. Andere Streifen sind nicht mit Namen versehen und werfen Schatten, die für die NSU-Opfer stehen, die schwer verletzt und traumatisiert wurden.

Mit Blick auf eine besondere Verantwortung Thüringens für den NSU-Komplex hatte der Thüringer Landtag 2017 die Errichtung eines Erinnerungsortes beschlossen. Er soll auf dem Beethovenplatz beim Landtag errichtet werden. Für die Verwirklichung des Projekts stehen rund 200.000 Euro zur Verfügung. Alle 15 zur Auswahl stehenden Mahnmals-Entwürfe wurden nach Angaben der Staatskanzlei vorab den Angehörigen der NSU-Mordopfer und weiteren Betroffenen der Sprengstoffanschläge der Terrorzelle gezeigt.

Bei dem selbsternannten „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) handelte es sich um eine rechtsterroristische Gruppe. Die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe waren in Jena aufgewachsen. Bei der Suche nach den Verantwortlichen ihrer Taten unterliefen den Thüringer Sicherheitsbehörden nach Aussage der Staatskanzlei „Pannen und Fehler“.

kna