Drei Jahre nach dem Start des Synodalen Wegs, des katholischen Reformprozesses in Deutschland, zieht der frühere Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, eine positive Bilanz.
Köln – Drei Jahre nach dem Start des Synodalen Wegs, des katholischen Reformprozesses in Deutschland, zieht der frühere Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, eine positive Bilanz. „Der Prozess läuft sehr viel erfolgreicher, als ich das gedacht hatte“, sagte der Theologe im Interview des kirchlichen Kölner Internetportals domradio.de. Kritik des Vatikan an dem Projekt sieht er gelassen: „Ich glaube, es zeigt sich, dass es richtig war, keine synodale Form zu verwenden, die kirchenrechtlich sanktioniert und kirchenrechtlich ordentlich dann auch die Möglichkeit gegeben hätte, so etwas zu verbieten.“
Thomas Sternberg war von 2015 bis 2021 Präsident des Zentralkomitees, dem höchsten repräsentativen Gremium des deutschen Laien-Katholizismus, und als solcher Mitinitiator des Synodalen Wegs. Bei dem Reformprozess beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit dem 1. Dezember 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Kürzlich hatten zwei wichtige Kurienkardinäle in Rom Kritik an dem Projekt geäußert.
Der Synodale Weg sei aus kirchenrechtlicher Sicht ein unverbindlicher Gesprächsprozess, erläuterte Sternberg. „Aber nur mit einem solchen Nullum kann man dann tatsächlich auch frei operieren. Da laufen dann selbst vorgefertigte kritische Einwände, die da in Rom vorgebracht worden sind, ins Leere.“
Der frühere CDU-Landtagsabgeordnete räumte ein, die Frage der Weihe von Frauen zu Priestern oder nach dem Aufheben des Zölibats könnten nicht in Deutschland entschieden werden. Es brauche jedoch Prozesse und Entwicklungen, um Themen diskussionsfähig zu machen. „Erst durch Druck entsteht eine wirkliche Veränderung.“ Einige Themen des Synodalen Wegs würden inzwischen international diskutiert.