Hermann Parzinger hält die Debatte um das Kreuz auf der Kuppel des wieder errichteten Berliner Stadtschlosses für überholt.
Berlin – Hermann Parzinger hält die Debatte um das Kreuz auf der Kuppel des wieder errichteten Berliner Stadtschlosses für überholt. „Ich fände es schwierig, das jetzt abzumontieren“, sagte der Präsident der Stiftung Preussischer Kulturbesitz am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Man habe sich seinerzeit für die historische Rekonstruktion des Schlosses entschieden. „Da gehört das Kreuz nun mal dazu.“
Zugleich räumte Parzinger ein, dass der aus mehreren Bibelversen zusammengesetzte Schriftzug an der Kuppel manchen Betrachtern Schwierigkeiten bereiten könne. Die Idee, diesen Schriftzug zu bestimmten Zeiten mit alternativen Texten zu überblenden, weise in die richtige Richtung, so der Stiftungspräsident. „Das hat der Stiftungsrat bereits unter der alten Bundesregierung besprochen.“ Eine solche Installation müsse allerdings künstlerisch „gut gemacht“ sein.
Der Schriftzug an der Kuppel geht auf den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zurück und lautet: „Es ist kein ander Heil, es ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn der Name Jesu, zu Ehren des Vaters, daß im Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“
Über die Inschrift hatte es zuletzt neue Debatten gegeben. Nach Auffassung unter anderen von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) steht sie für ein Königtum, „das seinen Machtanspruch allein auf Gott begründete und eben nicht auf die Macht und Selbstbestimmung des Volkes“. In dem Schloss ist das Humboldt Forum untergebracht, ein Museum, das zur Stiftung Preussischer Kulturbesitz gehört.