Kulturrat legt Optimierungsvorschläge für Humboldt Forum vor

Das im September eröffnete Humboldt Forum im wiedererrichteten Berliner Stadtschlosses sorgt immer wieder für Diskussionen.
Kulturrat legt Optimierungsvorschläge für Humboldt Forum vor

Das im September eröffnete Humboldt Forum im wiedererrichteten Berliner Stadtschlosses sorgt immer wieder für Diskussionen. – Foto:wal_172619/Pixabay

Das im September eröffnete Humboldt Forum im wiedererrichteten Berliner Stadtschlosses sorgt immer wieder für Diskussionen. Vorschläge für eine inhaltliche, strukturelle finanzielle und bauliche Optimierung legte am Montag der Deutsche Kulturrat in Berlin vor. Als größtes Problem macht er die Tatsache aus, dass der Museumskomplex “mit überbordenden und bisweilen gegenläufigen Erwartungen unterschiedlicher Akteure geradezu überfrachtet wurde und als Platzhalter für kulturpolitische Debatten, wie zum Beispiel um den Kolonialismus, steht”. Das historisierende Gebäude sei eine weitere Bürde für zeitgemäße öffentliche Programme.

Dringend notwendig ist laut Kulturrat ein schärferes Profil und ein gemeinsames Konzept der vier am Forum beteiligten Organisationen: Humboldt-Universität zu Berlin, Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Stiftung Humboldt Forum und Stiftung Stadtmuseum Berlin. Dies sollte in der laufenden Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitverhandelt werden. Bislang bleibe vielen unklar, wovon die Rede ist, wenn vom Humboldt Forum gesprochen wird, stellt der Kulturrat fest.

Als einen Punkt unter vielen schlägt der Kulturrat vor, dass das Museum für Europäische Kulturen aus Berlin-Dahlem in das Gebäude des Humboldt Forums in Berlin-Mitte zieht. So könnten die vielfältigen Bezüge zwischen europäischen, deutschen und globalen Entwicklungen und Verflechtungen sichtbar gemacht werden.

Eine Leerstelle im Gebäude Humboldt Forum sei derzeit, der in der Entstehungszeit unter der Überschrift “Agora” geplante Diskursraum, der eben kein Museum sein soll und unabhängig von den Sammlungen gesellschaftliche, kulturgeschichtliche und wissenschaftliche Debatten ermöglichen solle. Hierfür könnten auch die Höfe des Forums beispielsweise für Konzerte und andere Formate genutzt werden, schlägt der Kulturrat vor und empfiehlt, die Federführung dafür der Stiftung Humboldt Forum zu übertragen.

kna