Münster ist im kommenden September Gastgeber für den bundesweiten Tag des offenen Denkmals.
Bonn – Münster ist im kommenden September Gastgeber für den bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Die westfälische Bischofs- und Universitätsstadt erinnert im gesamten Jahr 2023 zusammen mit Osnabrück auch an den 375. Jahrestag des Westfälischen Friedens, der im Jahr 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete.
Der jährliche Tag des offenen Denkmals steht 2023 unter dem Motto „Talent Monument“. Damit will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Ausrichter auf einzigartige Merkmale und Qualitäten von Denkmälern hinweisen.
„Münster ist ein wichtiger Standort für Europa, eine Stadt, die ein Sinnbild für Zusammenhalt und Friedensstiftung ist“, erklärte DSD-Vorstand Steffen Skudelny am Freitag in Münster. Auch der Tag des offenen Denkmals stelle einen wichtigen Impuls für den europäischen Kulturgedanken dar. Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) erklärte, als Gastgeber der Eröffnungsveranstaltung wolle Münster dazu einladen, der Frage nachzugehen, „wie wir aus unserer gemeinsamen Vergangenheit Kraft für eine gemeinsame Zukunft schöpfen können“.
Skudelny und Lewe verwiesen auch auf den Wiederaufbau der weithin zerstörten Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Er habe aufgrund bürgerschaftlichen Engagements ein besonderes Flair geschaffen. Deswegen werde Münsters „gute Stube“ – der Prinzipalmarkt zwischen Rathaus und Lambertikirche mit seinen in den Nachkriegsjahrzehnten wiedererstandenen Gebäuden – zum Veranstaltungsort der Eröffnung und für den traditionellen Markt der Möglichkeiten.
Zum Denkmaltag will Münster bauliche und historische Zeugnisse in den Mittelpunkt rücken, die für die Beendigung des verheerenden Dreißigjährigen Krieges durch diplomatische Verhandlungen stehen. Dabei ist Münsters Rathaus mit seinem Friedenssaal seit 2015 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Hervorgehoben werden soll aber auch, dass in der Stadt die Erinnerungskultur wegen der fast kompletten Zerstörung im Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Rolle spielt.
Der Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands und findet seit 1993 statt. Seit 1998 wird die Aktion in wechselnden Städten feierlich eröffnet. In Nicht-Corona-Jahren präsentierten sich zuletzt jedes Jahr mehr als 7.000 Bau- und Bodendenkmale.