Ein Südsudan-Experte hat den ökumenischen Charakter von Papst Franziskus‘ Besuch dort im Februar betont.
Pretoria – Ein Südsudan-Experte hat den ökumenischen Charakter von Papst Franziskus‘ Besuch dort im Februar betont. Streng genommen sei es „kein Papstbesuch“, sondern eine „ökumenische Pilgerreise“ in die jüngste Nation der Welt, sagte der britische Autor John Ashworth am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Und dabei gehe es „um mehr als nur die Formulierung“.
Vom 3. bis 5. Februar will Franziskus eine versprochene Reise in den Südsudan nachholen. Begleitet wird er dort vom Ehrenoberhaupt der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, und dem Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields. Zuvor besucht Franziskus die Demokratische Republik Kongo.
Die christlichen Kirchen im Südsudan seien an sich „sehr ökumenisch“, so Ashworth, der als katholischer Missionar 40 Jahre lang Kirchen im Sudan und Südsudan unterstützte. Nicht nur sei die gemeinsame Reise der Kirchenführer symbolisch. Von Bedeutung sei auch die Tatsache, dass sich diese „über etliche Jahre“ gemeinsam für Frieden im Südsudan einsetzten.
Von 2013 bis 2018 war der Südsudan als jüngste Nation der Welt Schauplatz eines Bürgerkriegs. Heute regieren die ehemaligen Erzrivalen Salva Kiir Mayardit und Riek Machar als Präsident und Vizepräsident in einer gemeinsamen Regierung. Auf Grundlage der „Erklärung von Rom“ (2020) wird auch mit jenen Rebellen weiterverhandelt, die 2018 nicht das Friedensabkommen unterzeichneten. In dem Dokument erkennen Regierung und Rebellen den „unermüdlichen Aufruf“ der katholischen, anglikanischen und presbyterianischen Führer zu „Frieden, Versöhnung und Geschwisterlichkeit“ an.
Laut Ashworth bleibt abzuwarten, ob die drei Christenführer bei ihrer Visite erneut einen Sinneswandel bei Südsudans Macht-Eliten anstoßen können. Zumindest aber werde sie ein wichtiger und die Moral stärkender Solidaritätsbesuch für die Kirchen und das Volk des Südsudans“, so der Experte.