Papst kritisiert Traditionalisten und lobt Europas Kirche

Papst Franziskus hat traditionalistische Kreise in der katholischen Kirche als Hindernis für Erneuerung kritisiert.

Zur Fastenzeit hat Papst Franziskus die Christen aufgerufen, bewusst noch mehr Gutes zu tun.

Papst Franziskus (Papst Franziskus (Foto: © NeneoDreamstime.com))

Papst Franziskus hat traditionalistische Kreise in der katholischen Kirche als Hindernis für Erneuerung kritisiert. „Wir müssen unsere Art, die Realität zu sehen und zu bewerten, erneuern“, erklärte der 85-Jährige in einem am Dienstag veröffentlichten Interview europäischer Jesuitenzeitschriften.

Erneuerung durch das II. Vatikanum

Es gebe eine „überwältigende Zahl“ von Gruppen – besonders in den USA – die die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) noch nie akzeptiert hätten. Und es sei sehr schwierig, „geistige Erneuerung in stark veralteten Mustern zu sehen“.

Mit dem II. Vatikanum begann eine Erneuerung in Struktur und Liturgie der katholischen Kirche, sowie ihre Öffnung zum Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen. Bestimmte Anhänger lehnen diese Reformen ab.

Papst optimistisch

Die europäische Kirche lobte Franziskus hingegen. In ihr sehe er „mehr Erneuerung in den spontan entstehenden Dingen: Bewegungen, Gruppen, neue Bischöfe, die sich daran erinnern, dass ein Konzil hinter ihnen steht“. Zugleich zeigte sich der Papst optimistisch, dass das II. Vatikanum doch noch akzeptiert werde: „Es ist auch wahr, dass es ein Jahrhundert dauert, bis ein Konzil Wurzeln schlägt. Wir haben also noch vierzig Jahre Zeit, um es zu etablieren.“

kna