Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Missbrauch in der katholischen Kirche positiv gewürdigt.
Stuttgart – Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Missbrauch in der katholischen Kirche positiv gewürdigt. „Im Großen und Ganzen macht sie es richtig“, sagte Kretschmann am Donnerstagabend im SWR-Programm „Zur Sache Baden-Württemberg“. Auch die Bischöfe handelten dabei – bis auf wenige Ausnahmen – sorgfältig und mit großem Engagement. Er nannte als positive Beispiele den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf oder den Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst.
Kretschmann, der auch Religionsbeauftragter der Landesregierung ist, rief dazu auf, nicht zu leichtfertig aus der Kirche auszutreten. Im Zweifel könne es eine Möglichkeit sein, in eine andere christliche Konfession zu wechseln. „Wenn ich mich so stark daran störe, dass die katholische Kirche keine Frauen weiht, dann kann ich auch in die evangelische Kirche gehen, die macht das nämlich,“ sagte er.
Kretschmann beschrieb die Missbrauchsfälle als großes Übel, von dem sich die Kirche reinigen müsse. Er hoffe, dass der Vertrauensverlust in Kirche und Glaube nicht weiter fortschreite. Denn wenn sich die engagierten Christinnen und Christen nicht mehr aus ihrer Glaubensüberzeugung heraus sozial und karitativ engagierten, werde das große Folgen für die gesamte Gesellschaft haben.