Das Bistum Essen hat 2021 wieder einen finanziellen Überschuss erzielt – nach zwei negativen Jahresabschlüssen in Folge.
Essen – Das Bistum Essen hat 2021 wieder einen finanziellen Überschuss erzielt – nach zwei negativen Jahresabschlüssen in Folge. Der aktuelle Finanzbericht weist ein positives Ergebnis von rund 49,7 Millionen Euro aus. Im Jahr 2020 war das Ruhrbistum mit etwa 3,4 Millionen Euro ins Minus gerutscht. Das Jahr 2019 hatte es aufgrund buchhalterischer Effekte mit minus 18 Millionen Euro abgeschlossen.
Den nun erzielten Überschuss begründete die Diözese allerdings mit Einmaleffekten. „Es bleibt dabei, dass wir weiterhin von tendenziell sinkenden Einnahmen ausgehen“, schreibt Generalvikar Klaus Pfeffer im Finanzbericht. „Zum einen durch die rasant sinkende Mitgliederzahl, zum anderen durch massiv steigende Kosten angesichts der gegenwärtigen Lage.“
Pfeffer verweist auf die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg, die Inflation und den wachsenden Mitgliederschwund in der Kirche. 2021 stieg die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum um 71,4 Prozent auf 9.133. Somit gehörten noch 703.162 Menschen zur katholischen Kirche in der Essener Diözese – 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr.
Angesichts anhaltender Krisen soll der Jahresüberschuss laut Finanzbericht in die Rücklagen des Bistums fließen. Die Summe von 49,7 Millionen Euro sei mehreren Einmaleffekten zu verdanken. Unter anderem erhielt die Diözese überraschend Geld aus der Kirchensteuerverrechnung und konnte somit eine Rückstellung für die sonst üblichen Nachzahlungen auflösen. Zudem sanken Aufwendungen im Baubereich, auch weil anders als früher die Kirchengemeinden nun selbst für die Instandhaltung von Gebäuden Rücklagen bilden müssen.
Das Gesamtvermögen des Ruhrbistums wuchs 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent auf 424,8 Millionen Euro. Auch die Kirchensteuereinnahmen stiegen um 9,4 Prozent auf 213,2 Millionen Euro und machten 97,5 Prozent der Gesamterträge aus.