Papst Franziskus hat in Afrika zu einem Ende von Ausbeutung und Gewalt aufgerufen sowie Respekt vor der eigenständigen Entwicklung des Kontinents verlangt.
Kinshasa – Papst Franziskus hat in Afrika zu einem Ende von Ausbeutung und Gewalt aufgerufen sowie Respekt vor der eigenständigen Entwicklung des Kontinents verlangt. Menschen seien wertvoller als alle Güter, die der Boden hervorbringe, sagte er zu Beginn einer mehrtägigen Reise am Dienstag in Kongos Hauptstadt Kinshasa unter Anspielung auf den Rohstoffreichtum des Landes.
Das kongolesische Volk solle seine Identität, Würde und Berufung in die eigenen Hände nehmen. Noch immer leide das von Kriegen geplagte Land „unter Konflikten und Zwangsmigration sowie unter schrecklichen Formen der Ausbeutung, die des Menschen und der Schöpfung unwürdig sind“.
Franziskus hält sich bis Freitag in Kinshasa auf. Es ist der erste Papstbesuch seit 37 Jahren in dem zentralafrikanischen Staat. Vor allem der Kampf um Rohstoffe und rivalisierende militärische Gruppen haben dort bis zu 5,5 Millionen Binnenvertriebene hervorgebracht, mehr als in jedem anderen Land Afrikas.
Er komme „im Namen Jesu als ein Pilger der Versöhnung und des Friedens“, sagte Franziskus in seiner ersten Rede vor Vertretern aus Politik und Gesellschaft sowie Diplomaten. „Mit Gottes Hilfe sind die Menschen fähig zu Gerechtigkeit und Vergebung, zu Eintracht und Versöhnung“, so der Papst. Gewalt und Hass dürften keinen Platz haben, weil sie die Entwicklung lähmten und in eine „dunkle Vergangenheit“ zurückführten.
Vor der Ansprache im Präsidentenpalast war Franziskus von Präsident Felix Tshisekedi mit militärischen Ehren willkommen geheißen worden. Danach unterhielten sich die beiden eine halbe Stunde unter vier Augen. Der mittlerweile 86-jährige Papst plante ursprünglich im vergangenen Juli in den Kongo zu reisen, musste die Visite aber aus gesundheitlichen Gründen verschieben.