Die Renovierungsarbeiten an der Jerusalemer Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg nahe der Altstadt schreiten weiter voran.
Jerusalem – Die Renovierungsarbeiten an der Jerusalemer Dormitio-Abtei schreiten weiter voran. Am 21. März, dem Hochfest des Ordensgründers Benedikt von Nursia, wird der neue Altar der Klosterkirche geweiht, wie aus einer Einladung der deutschsprachigen Benediktinergemeinschaft von Freitag hervorgeht. Der Feier wird der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki vorstehen. Woelki ist Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL), dem Besitzer der Abtei. Zu der Feier wird auch der Kölner Domchor nach Jerusalem reisen.
Mitte Januar wurde der neue Steinaltar in der seit September geschlossenen Klosterkirche gesetzt, an Stelle des bisherigen provisorischen Holzaltars. Die Kosten für die umfassende Renovierung – für die erste von zwei Renovierungsphasen waren fünf Millionen Euro veranschlagt – übernahm zu 80 Prozent das Auswärtige Amt, den Rest der DVHL und das Erzbistum Köln. Die Arbeiten am Kloster und den Zellen der Mönche werden sich bis voraussichtlich Sommer hinziehen.
In einem weiteren Schritt steht die Renovierung des neben dem Kloster gelegenen Beit Josef an. Es ist Studienzentrum und Wohnheim für das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützte “Theologische Studienjahr Jerusalem” für deutschsprachige Theologiestudierende.
Die deutschsprachige Benediktinerabtei der Dormitio gehört als Blickfang zur Silhouette Jerusalems. Der Bau des Klosters auf dem Zionsberg am Rande der Altstadt begann im März 1906. Es befindet sich dort, wo nach kirchlicher Überlieferung das Letzte Abendmahl Jesu und die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel stattfanden.
Die Gründung der Abtei geht auf einen Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. in Jerusalem zurück, der im Oktober 1898 an der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche teilnahm. Um einen konfessionellen Religionsproporz bemüht, erwarb er auch für die Katholiken seines Landes ein Grundstück in Jerusalem und überließ es dem DVHL. Acht Jahre später trafen die ersten drei Mönche aus der süddeutschen Abtei Beuron ein und begannen mit dem Bau eines Klosters, das an “Mariä Heimgang” (lateinisch: “Dormitio Mariae”) erinnern sollte. 1910 wurde die Kirche geweiht, das Kloster 1926 zur Abtei erhoben. Abt der Gemeinschaft ist seit dem 3. Februar der deutsche Benediktiner Nikodemus Schnabel (44). Die Abtsbenediktion findet an Pfingsten (28. Mai) statt.