Altbundespräsident Joachim Gauck wird zentraler Redner bei einer Gedenkveranstaltung für Opfer terroristischer Anschläge sein.
Berlin – Altbundespräsident Joachim Gauck wird zentraler Redner bei einer Gedenkveranstaltung für Opfer terroristischer und extremistischer Anschläge am Samstag in Berlin sein. Der seit 2022 bundesweit am 11. März begangene nationale Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt sei „ein Zeichen unserer Einigkeit und unseres Mitgefühls mit den Betroffenen, Angehörigen und Freunden der Opfer“, erklärte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) am Freitag in Berlin.
Terroranschläge hätten gezeigt: „Der Rechtsstaat hat unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht schützen können vor mörderischem Wahn, der in unserer Gesellschaft wachsen konnte“, so Buschmann. Es sei daher die „Pflicht, aus diesem Versagen zu lernen“. Diese Aufgabe ende nicht.
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober (FDP), erklärte am Freitag: „Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen. Aber wir können unser Möglichstes tun, um die Betroffenen zu unterstützen.“ Der Gedenktag schaffe Raum für ein gemeinsames Innehalten und Anteilnehmen. Terroranschläge richteten sich gegen alle, „gegen unsere Werte der Pluralität und Religionsfreiheit, gegen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Sie richten sich gegen unsere freie Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Identität frei miteinander leben“, so Kober.
Die zentrale Gedenkveranstaltung der Bundesregierung wird am Samstagnachmittag in Berlin begangen. Eingeladen sind den Angaben zufolge auch Betroffene von terroristischen und extremistischen Gewalttaten aus jüngerer und länger zurückliegender Zeit. Anlässlich des Gedenktages hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bundesweit Trauerbeflaggung an den Dienstgebäuden des Bundes angeordnet.
Der Gedenktag wird zum zweiten Mal begangen, nachdem die Bundesregierung 2022 den 11. März auch für Deutschland zum jährlichen Gedenktag erklärt hat. Der Tag nimmt Bezug auf die Bomben-Terroranschläge auf Züge in Madrid am 11. März 2004. Die Europäische Union gedenkt seit 2005 jährlich an diesem Tag der Betroffenen terroristischer Gewalttaten weltweit.
