Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck schaut auf den zweiten Tag der fünften und letzten Versammlung des Synodalen Weges zurück. Auch berichtet er von seinen Erwartungen für den letzten Tag und zieht ein erstes Fazit über die Wirkung des mehrjährigen Prozesses.
Der Synodale Weg hat am Freitag zum Teil weitgehende Reformen für die katholische Kirche in Deutschland beschlossen. Die 210 Bischöfe und Laien-Vertreter machten bei der Vollversammlung in Frankfurt den Weg frei für Segnungen für homosexuelle Paare. Der Essener Bischof Franz Overbeck sprach von wichtigen Fragen „im Umgang mit den Menschen”. Die Versammlung sei „wichtige Schritte nach vorne gegangen”. Er wisse aber auch: „Das wird noch so machen Diskussion nach sich ziehen, weil die weltkirchlichen Gesetze noch andere sind.”
Am Freitagabend hatte der Synodale Weg die Entscheidung über einen Text zu mehr Laienmitbestimmung in der katholischen Kirche vertagt. „Da sind wir auf so unterschiedliche Einschätzungen gekommen, dass es gut war, dass wir diese Thematik überwiesen haben”, sagte Overbeck zu der Entscheidung. Er selbst hatte den Antrag auf Vertagung in die Versammlung eingebracht.
Für das weitere Vorgehen im Bistum Essen sagte Overbeck: „Mir ist wichtig und bedeutsam, dass wir eine Idee aufgreifen, die wir bei der Vorbereitung der Weltsynode auf den Weg gebracht haben.” Hierbei gehe es darum, wie bestehende Verantwortungsgremien und bestehende Räte effektiver zusammenarbeiten könnten und dabei Synodalität neu zu lernen.
Für den Abschluss der Versammlung am heutigen Samstag hofft Overbeck, dass wir „anfänglich eine Reflexion auf den Weg bringen, die aufzeigt, was wir in den vier Jahren erreicht haben und was angestoßen worden ist.” Der Essener Bischof betont: „Es ist ein tiefer Sinn entstanden, wie wir heute Kirche mitten in der Welt sein können”.
Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Interview mit den Neuen Ruhrwort Foto: Christian Toussaint
