Paderborn darf Laien nicht weiter an Bischofswahl beteiligen

Katholische Laien dürfen sich an der Wahl eines neuen Paderborner Erzbischofs nicht weiter beteiligen.
Paderborn darf Laien nicht weiter an Bischofswahl beteiligen

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Katholische Laien dürfen sich an der Wahl eines neuen Paderborner Erzbischofs nicht weiter beteiligen. Dies habe der Vatikan angeordnet, teilte das Erzbistum Paderborn am Mittwoch mit. Über die Anweisung habe Dompropst Joachim Göbel jene 14 Frauen und Männer informiert, die im Herbst mit dem Domkapitel zusammen eine Vorschlagsliste geeigneter Personen erstellt hatten.

„Um die Rechtmäßigkeit der Wahl zu wahren, haben wir daher keine Möglichkeit, Sie weiterhin am Verfahren der Bischofswahl zu beteiligen“, so Göbel in einem Brief an die 14 Laien. Dem für die Bischofswahl zuständigen Domkapitel sei über den Vertreter des Papstes in Berlin eine entsprechende „klare Antwort aus Rom“ übermittelt worden. Nach einer Prüfung sei nun entschieden, dass eine weitere Beteiligung von Personen über die Mitglieder des Domkapitels hinaus nicht möglich sei.

Das in einem Vertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Heiligen Stuhl festgelegte Wahlrecht sieht vor, dass das Domkapitel eine Liste mit geeigneten Kandidaten an den Vatikan schickt. Von dort bekommt das Gremium drei Vorschläge zurück und wählt davon einen Mann zum Erzbischof.

Nach Beratung mit Vertretern von Gläubigen aus dem Erzbistum hatte das Domkapitel im Herbst eine Vorschlagsliste von Personen für das Amt des Erzbischofs erstellt und an den Nuntius in Berlin gesandt. Das Gremium nutzte die kirchenrechtliche Möglichkeit, auch einzelne Laien nach geeigneten Bischofskandidaten zu befragen, erstmals auf transparente Weise.

Laut Göbel schlug das Domkapitel dem Nuntius vor, das sogenannte päpstliche Geheimnis auf den Kreis der 14 Delegierten auszuweiten. Mit einer Ausweitung dieses Geheimnisses, das Vertraulichkeit bei der Personalfindung gewährleisten soll, wollte das Gremium mit den Delegierten die vom Vatikan erwartete Dreierliste gemeinsam beraten.

Domkapitular Göbel äußerte Bedauern über das Nein aus Rom. Von ganz unterschiedlichen Stellen und auf verschiedenen Ebenen habe man dem Heiligen Stuhl das Anliegen einer stärkeren Beteiligung von Laien bei Findung und Wahl geeigneter Bischöfe vorgetragen und erläutert. Eine entsprechende Forderung war auch beim Reformprojekt des Synodalen Wegs formuliert worden.

Seit dem altersbedingten Rücktritt von Erzbischof Hans-Josef Becker am 1. Oktober vergangenen Jahres ist der Paderborner Bischofsstuhl nicht besetzt. Mit der Wahl und Ernennung eines neuen Erzbischofs wird bis Ende des Sommers gerechnet.

kna