Eine katholische Ordensfrau hat das Oberste Gericht des indischen Bundesstaats Gujarat gebeten, gegen abfällige Äußerungen über Ordensfrauen und den Papst vorzugehen.
Neu Delhi (KNA) Eine katholische Ordensfrau hat das Oberste Gericht des indischen Bundesstaats Gujarat gebeten, gegen abfällige Äußerungen über Ordensfrauen und den Papst vorzugehen. Ihre Vorwürfe richtete Schwester Manjula Tuscano gegen hindu-nationalistische Gruppen. Die Missions-Dominikanerin lehnte es gegenüber dem katholischen Onlineportal „Matters India“ jedoch ab, Einzelheiten der Petition preiszugeben.
Ein auf Social-Media-Plattformen verbreitetes Video zeigt einen nicht identifizierten Redner bei einer Veranstaltung der hindu-nationalistischen Organisation „Vishwa Hindu Parishad“, in der die Vertreibung der Christen aus Gujarat gefordert wurde. In der Rede sei zudem dem Papst ein sexuelles Verhältnis mit Nonnen unterstellt worden, berichtete Matters India. Der Papst sei der Ehemann von Tausenden von Nonnen auf der ganzen Welt, habe es geheißen. Papst Franziskus will 2024 Indien besuchen.
Der Oberste Gerichtshof Indiens berät derzeit eine Petition von Kirchenführern, die Bundes- und Landesregierungen zur Beendigung der zunehmenden Verfolgung von Christen anzuweisen. Christen, die 2,3 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner Indiens ausmachen, sind seit der Machtübernahme von Premierminister Narendra Modi und der hindu-nationalistischen „Indischen Volkspartei“ (BJP) 2014 zunehmender Verfolgung durch hindu-nationalistische Gruppen ausgesetzt.
Gujarat im Westen Indiens wird von der BJP regiert und ist zudem Modis Heimatstaat. BJP und Modi streben ein Indien auf der Basis hinduistischer Werte an. Christentum und Islam gelten als ausländische Religionen, die keinen Platz im Land haben. Indien ist Geburtsort der großen Religionen Hinduismus, Buddhismus und Sikhismus.