Der Medienkonzern Bertelsmann wird die gefälschten Hitler-Tagebücher an das Bundesarchiv zur Sicherung der Quelle übergeben.
Gütersloh – Der Medienkonzern Bertelsmann wird die gefälschten Hitler-Tagebücher an das Bundesarchiv übergeben. Dies garantiere eine fachgerechte Sicherung und Nutzbarkeit des Quellenbestands aus der bundesrepublikanischen Geschichte der 1980er Jahre, teilte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe am Montag in Gütersloh mit. Das Bundesarchiv habe bereits vor 40 Jahren die Fälschung der Tagebuch-Kladden zweifelsfrei nachweisen können.
Das zu Bertelsmann gehörende Magazin „Stern“ hatte die vermeintlichen Tagebücher von Adolf Hitler Ende April 1983 veröffentlicht. Nur kurze Zeit später entpuppte sich die vermeintliche Sensation jedoch als Fälschung. Autor der angeblich intimsten Gedanken des „Führers“ war ein Fälscher namens Konrad Kujau. Der „Stern“ hatte Millionen für die Dokumente gezahlt.
Seit 1965 wird der „Stern“ von Gruner + Jahr verlegt. Bertelsmann erwarb 1969 zunächst 25 Prozent an Gruner + Jahr und stockte diesen Anteil bis 1976 auf 74,9 Prozent auf. 2014 übernahm Bertelsmann die restlichen Anteile und wurde damit zum alleinigen Eigentümer. Seit dem 1. Januar 2022 ist Gruner + Jahr Teil von RTL Deutschland. Die RTL Group gehört zum Bertelsmann Konzernverbund.