Neues „Netzwerk Queer“ im Bistum Essen

Im Bistum Essen hat sich ein„Netzwerk Quee“ gegründet. Es will sich gegen die Diskriminierung queerer Menschen einsetzen und die Seelsorge für diese Zielgruppe weiterentwickeln.
Das Bistum Essen verzeichnete im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert an Kirchenaustritten. Das geht aus der Jahresstatistik für 2021 hervor, die das Bistum jetzt veröffentlicht hat.

Generalvikar Klaus Pfeffer. Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen

Im Bistum Essen hat sich ein „Netzwerk Queer“ gegründet. Es will sich gegen die Diskriminierung queerer Menschen einsetzen und die Seelsorge für diese Zielgruppe weiterentwickeln, wie die Diözese am Mittwoch mitteilte. Queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell sind sowie für Personen, deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Vorstellungen übereinstimmt.

Dem Netzwerk gehören den Angaben zufolge Vertreter aus der queeren Community, der Initiative „OutInChurch“, Jugendverbänden, Caritas, der Bildungsarbeit und dem Diözesanrat sowie Seelsorgende und Theologen an. Es startete zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit an diesem Mittwoch die Seite queer.bistum-essen.de.

„Jeder Mensch hat eine einzigartige Würde und darf sein, wie er oder sie ist“, erklärte der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer. „Im Blick auf queere Menschen hat unsere Kirche diese Wahrheit viel zu lange nicht gesehen und durch eine diskriminierende Haltung und Praxis vielen Menschen schweres Leid zugefügt.“ Umso wichtiger sei es, nun Schritt für Schritt zu mehr Offenheit und einem neuen Miteinander in der Kirche zu finden. „Vorurteile und vor allem eine ausgrenzende, verletzende kirchliche Lehre müssen überwunden werden. Diskriminierung darf bei uns einfach keinen Platz haben.“

Die Co-Leiterin des Bereichs Pastoralentwicklung im Bistum Essen, Andrea Qualbrink, koordiniert laut Mitteilung das Netzwerk zusammen mit David Faßbender, Referent für diakonische und diversitätsbewusste Jugendpastoral. Fragen zum kirchlichen Arbeitsrecht seien ebenso willkommen wie Anfragen zu Bildungsveranstaltungen etwa in Pfarreien und Verbänden oder das Interesse an queersensibler Pastoral, so Faßbender. In den kommenden Monaten plane das Netzwerk unter anderem neue Seelsorgeangebote und einen Veranstaltungskalender.

Der Essener Weihbischof Ludger Schepers, der Queer-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz ist, begrüßte das neue Netzwerk. „Ich freue mich, dass sich trotz mancher Rückschläge so viele Menschen und Organisationen in den verschiedenen Queer-Netzwerken engagieren.“

kna