Donna Leon (80), Schriftstellerin, hat sich gegen das Entfernen rassistischer Begriffe aus Literaturklassikern ausgesprochen.
Osnabrück – Donna Leon (80), Schriftstellerin, hat sich gegen das Entfernen rassistischer Begriffe aus Literaturklassikern ausgesprochen. „Ich kann verstehen, warum Menschen Bücher überarbeiten wollen. Wir alle würde gern die Grausamkeiten vergessen, die gesagt wurden“, sagte sie im Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). Diese Grausamkeiten seien jedoch geschehen. Das spreche dagegen, „im Namen von Werten und Moral“ die Vergangenheit umzuredigieren.
Es gefalle ihr „ganz und gar nicht“, dass man nichts schreiben dürfe, „was Leser kränkt, überrascht, verletzt oder in irgendeiner anderen Weise Empfindlichkeiten berührt“, fügte Leon hinzu. Gegen ihre eigenen Bücher sei indes noch nie ein Proteststurm entbrannt – mit einer Ausnahme: Nachdem sie in einem ihrer Krimis einen Hund habe sterben lassen, hätten Leser Protestbriefe geschrieben, so die Autorin. „Wahrscheinlich habe ich in meinen Krimis an die 50 Menschen sterben lassen. Das stört keinen. Aber bei einem Golden Retriever hört der Spaß auf.“