Maradiaga: „Die Kirche soll ausgelöscht werden“

Der im US-Exil lebende Ex-Präsidentschaftskandidat Nicaraguas, Felix Maradiaga, hat der sandinistischen Regierung eine gezielte Verfolgung der katholischen Kirche in dem mittelamerikanischen Land vorgeworfen.
Der im US-Exil lebende Ex-Präsidentschaftskandidat Nicaraguas, Felix Maradiaga, hat der sandinistischen Regierung eine gezielte Verfolgung der katholischen Kirche in dem mittelamerikanischen Land vorgeworfen. Ziel sei es, ihre Stimme und Präsenz "vollständig auszulöschen", sagte Maradiaga der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Félix Maradiaga. –Foto: SOAS University of London/wikimedia/CC BY 3.0

Der im US-Exil lebende Ex-Präsidentschaftskandidat Nicaraguas, Felix Maradiaga, hat der sandinistischen Regierung eine gezielte Verfolgung der katholischen Kirche in dem mittelamerikanischen Land vorgeworfen. Ziel sei es, ihre Stimme und Präsenz „vollständig auszulöschen“, sagte Maradiaga der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dies liege daran, dass die Kirche wegen ihres moralischen Gewichts ein Hindernis für die Pläne der Familie Ortega-Murillo sei, eine dynastische Diktatur zu etablieren. Die jüngste Sperrung von Bankkonten mehrerer Diözesen in Nicaragua wegen angeblicher Geldwäsche sei „ein extremer Akt der Aggression und der Verfolgung“, so der Exil-Politiker.

Eine zentrale Forderung der Opposition laute: sofortige und bedingungslose Freilassung von Bischof Rolando Alvarez. Der sei kürzlich zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt worden, nur weil er „eine Botschaft des Friedens, der Gewaltlosigkeit, aber auch der Gerechtigkeit verkündet hat“. Die Ortega-Diktatur fürchte die prophetische Stimme von Alvarez, sagte Maradiaga. Um dem inhaftierten Bischof zu helfen, habe die Opposition eine Solidaritätskampagne ins Leben gerufen: Sie soll die internationale Gemeinschaft auf die religiöse Verfolgung in Nicaragua aufmerksam machen.

Felix Maradiaga (46) gehört zu einer Gruppe von nicaraguanischen Oppositionellen, die vor den Präsidentschaftswahlen 2021 festgenommen, unter Hausarrest gestellt und mit dem Entzug der Bürgerrechte bestraft worden waren. Im Februar wurde er, gemeinsam mit rund 200 anderen politischen Häftlingen, in die USA ausgeflogen.

Die innenpolitische Krise in Nicaragua hält seit 2018 an. Damals starben bei regierungskritischen Protesten Hunderte Menschen durch Polizeigewalt. Die Regierung beschuldigte die katholischen Bischöfe, an einem angeblichen Putschversuch beteiligt gewesen zu sein. Seither nimmt die staatliche Repression gegen Kirchenvertreter zu.

kna