Katholische Publizisten: Transparent mit KI

n der Debatte um den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) ruft die Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP) alle Medien zu Offenheit und Transparenz auf.

n der Debatte um den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) ruft die Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP) alle Medien zu Offenheit und Transparenz auf. Jede Nutzerin und jeder Nutzer müsse immer „erkennen können, ob ein Text, ein Bild, ein Beitrag mit Hilfe von KI entstanden ist“, sagte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Auch eine Selbstverpflichtung der Medien könnte ich mir vorstellen. Wahrscheinlich brauchen wir auch so etwas wie Gütesiegel oder Positivlisten.“

Der Einsatz von KI sei „nicht einfach nur ein weiteres Instrument im klassischen Werkzeugkasten“, sondern führe in eine neue Dimension der Erstellung journalistischer Inhalte. Dafür brauche es Standards. Auch eine Ergänzung des Pressekodex um eine Kennzeichnungspflicht könne er sich vorstellen, hatte Frank vor kurzem bereits in einem Interview mit dem KNA-Mediendienst angeregt.

Die neuen technischen Möglichkeiten mit Programmen wie ChatGPT würden auf alle Fälle die Gefahr der Desinformation und Manipulation vergrößern, fügte er jetzt hinzu: „Die Gefahr ist gewaltig, weil damit auch Kontrollinstrumente wegfallen. Wenn zur Überprüfung einer Information wieder KI-generierte Inhalte herangezogen werden, gerät man schnell in eine Art Desinformationsspirale. Und es wird dann immer schwerer, den Wahrheitsgehalt festzustellen.“

Eine Regulierung sei schwierig, ergänzte Frank: „Verbieten ist Unsinn. Der Geist kann nicht mehr in die Flasche.“ Umso wichtiger sei der Aufbau von Kompetenz mit Aus- und Fortbildung – etwa in Bereichen wie Datenauswertung und Bildanalyse: „In den Redaktionen sollte es mehrstufige Sicherungssysteme und Prüfverfahren geben: Basis-Kompetenzen zur Erkennung und Bewertung möglicher Fälschungen bei allen, die journalistische Inhalte erstellen und publizieren; und zusätzlich Spezial-Units zur Enttarnung und Neutralisierung von Fälschungen.“

Auch der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall, sagte kürzlich dem KNA-Mediendienst, in den Redaktionen müsse die Kompetenz im Umgang mit KI dringend ausgebaut werden. Der Qualitätsjournalismus müsse zunächst Antworten auf die Frage finden, in welchen Bereichen KI den Journalismus bereichern könne: „Bevor es diese Antworten nicht gibt, darf KI nicht Teil des redaktionellen Alltags werden.“

Die GKP ist ein Zusammenschluss von aktuell rund 520 Medienschaffenden. Sie versteht sich als Netzwerk von Katholikinnen und Katholiken, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten.

kna