Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) setzt bei der Terrorbekämpfung in der Sahel-Region auf Bildungs- und Entwicklungsprogramme.
Berlin – Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) setzt bei der Terrorbekämpfung in der Sahel-Region auf Bildungs- und Entwicklungsprogramme. Anlässlich der Übernahme des Vorsitzes der „Sahel-Allianz“ sagte Schulze am Montag in Berlin, sie setze sich für mehr Jobs, bessere Ausbildungsangebote, eine bessere Grundversorgung und stärkere soziale Sicherungsnetze im Sahel ein. „Denn wer Arbeit und Perspektiven hat oder Unterstützung bekommt im Krisenfall, ist weniger anfällig für Armut und die Rekrutierungsversuche von Terrorgruppen.“
Der Sahel in Afrika sei eine der ärmsten Regionen der Welt mit einer der jüngsten Bevölkerungen. Zugleich habe sich der Sahel zum neuen Epizentrum des islamistischen Terrorismus entwickelt, und der russische Einfluss nehme zu, so Schulze. „Das hat Sprengkraft mit gefährlichen Folgen für die Menschen vor Ort und darüber hinaus.“ Daher sollten ihrer Ansicht nach die Menschen durch eine Stärkung kommunaler Strukturen und eine Sicherung der Ernährungssituation vor Einflüssen von Terrorgruppen geschützt werden.
Die meisten jungen Menschen im Sahel ließen sich Schulze zufolge nicht aus religiöser Überzeugung von Terrorgruppen anwerben, sondern bräuchten häufig „einfach nur ein Einkommen“. Die Allianz engagiere sich mit 28 Milliarden Euro in der Region. Wichtig sei dabei die Unterstützung der Selbsthilfe, um sich eine nachhaltige Lebens- und Einkommensgrundlage aufbauen zu können, die auch kommenden klimabedingten Krisen etwa der Ernährungslage standhalten solle. Dabei seien besonders auch Mädchen und Frauen im Blick.
In der „Sahel-Allianz“ haben sich die 18 wichtigsten Geber-Länder und Organisationen zur Unterstützung der Region zusammengeschlossen. Schulze übernahm für Deutschland den Vorsitz der Allianz von Spanien. Deutschland war den Angaben des Welternährungsprogramms zufolge mit 1,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erneut der zweitgrößte Geber nach den USA. Seit 2015 habe sich die finanzielle Hilfe aus Deutschland fast versechsfacht.