Die von Kardinal Rainer Maria Woelki vorangetriebene und umstrittene Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) bekommt einen neuen Geschäftsführer.
Bonn/Köln – Die von Kardinal Rainer Maria Woelki vorangetriebene und umstrittene Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) bekommt einen neuen Geschäftsführer. Der Bonner Rechtsanwalt Christoph Konopka (54) löst ab Januar Interimsgeschäftsführer Christian Georg ab, wie die KHKT mitteilte. Im Herbst 2022 war die frühere Woelki-Vertraute Martina Köppen als Geschäftsführerin und Hochschulkanzlerin abgesetzt worden.
Auf Initiative Woelkis hatte das Erzbistum die Einrichtung 2020 vom Orden der Steyler Missionare in Sankt Augustin übernommen und baut sie in Köln neu auf. Beobachter sehen darin ein konservatives Gegenüber zur Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Bonn, wo die angehenden Kölner Priester traditionell studieren.
Laien alten Hochschule für „komplett überflüssig“
Bislang erfolgte die Finanzierung der Hochschule aus einem dem Erzbischof zur Verfügung stehenden Fonds, der zu Neige geht. Das Konzept der Trägerstiftung sieht eine Mischfinanzierung aus Spenden und Kirchensteuermitteln vor, worüber der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat des Erzbistums aber noch beraten muss. Die Vertretung der katholischen Laien hält die KHKT für „komplett überflüssig“; der Bereich Katholische Theologie sei in der Erzdiözese bestens aufgestellt.
Konopka war den Angaben zufolge 18 Jahre lang in verschiedenen Managementaufgaben sowie als Syndikusrechtsanwalt im Bereich der Deutschen Postbank/Deutschen Bank tätig. Zuletzt trug er Verantwortung als Vorstandsmitglied der Pensionskasse der BHW Bausparkasse VVaG. Die KHKT betrachte er als „Zukunftsprojekt der Kirche in Deutschland“, erklärte er. „Sie ist unabhängig von staatlichen Mitteln, sie wurzelt in einer langjährigen Tradition der Steyler Missionare mit weltkirchlicher Ausstrahlung, sie steht für eine universalkirchlich orientierte Theologie und sie lebt eine Kultur des umfassenden und offenen Dialogs. Dieser Cocktail begeistert mich.“
Konopka ist Erstunterzeichner einer Online-Petition
Konopka gehört zu den Erstunterzeichnern einer Online-Petition der „Initiative Fairness in der Kirche“, die Woelki gegen Kritik an seiner Missbrauchsaufarbeitung verteidigte. Er ist Treuhänder der Stiftung für die konservative katholische Wochenzeitung „Die Tagespost“. Der Jurist engagiert sich zudem im Bund Katholischer Unternehmer (BKU) und gehört dem Vorstand der Jakob-Christian-Adam-Stiftung an, die unter anderem Bildungsprojekte in Ghana unterstützt. Weiter ist Konopka Vorsitzender des Fördervereins für das Projekt „Casa Angela“ in Bad Münstereifel, eine Anlaufstelle für benachteiligte junge Frauen.
Köppen befindet sich noch in einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Erzbistum Köln. Dabei geht es ihr vor allem um die Feststellung, dass keine schwere Pflichtverletzung vorgelegen habe, die eine fristlose Kündigung habe rechtfertigen können.