Der Münchner Astrophysiker Harald Lesch rät zur Vorsicht, wenn es darum geht, als Mensch nach Außerirdischen zu suchen.
Augsburg (KNA) Der Münchner Astrophysiker Harald Lesch (63) rät zur Vorsicht, wenn es darum geht, als Mensch nach Außerirdischen zu suchen. Als Grund führt er den Unterschied zwischen Entdeckern und Entdeckten an. „Die Entdeckten haben im Laufe der Geschichte ziemlich gelitten – wir würden uns also keinen Gefallen tun, dem Universum mitzuteilen, dass es uns gibt“, sagte Lesch der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Wenn die Menschheit entdeckt werden sollte, würde sie wahrscheinlich an den Entdeckern zugrunde gehen.
„Ein Besuch von Außerirdischen wäre verbunden mit einer Verschmelzung mit uns Lebewesen, womöglich würden sie unseren Planeten auch nur für die Rohstoffe ausnehmen“, gab der Wissenschaftler zu bedenken. Es sei nämlich naiv zu glauben, da komme jemand, der weise sei und philosophiere wie etwa E.T oder Meister Yoda. Was bisher über Science-Fiction-Filme transportiert worden sei, beruhe im Wesentlichen auf Spekulationen. Dennoch könne man davon ausgehen, „dass der Außerirdische auch nur ein Mensch ist“.
In den kommenden zehn Jahren erwartet Lesch, dass die Menschen einen Planeten entdecken werden, der ähnliche atmosphärische Bedingungen wie die Erde aufweise. Diese Wahrscheinlichkeit bestehe deshalb, weil Teleskope und Sensoren zunehmend empfindlicher seien. „Ob es dann gleich zu einem Treffen mit Außerirdischen kommen wird, weiß ich nicht“, räumte der Wissenschaftler ein. – Von Lesch und seinem Co-Autor Harald Zaun ist dieser Tage im Herder-Verlag das Buch „Die unheimliche Stille. Warum schweigen außerirdische Intelligenzen und Superzivilisationen?“ erschienen.