Solidarität mit enteigneter Jesuitenhochschule in Nicaragua

Die Hochschule für Philosophie erklärt in einer Pressemitteilung ihre uneingeschränkte Solidarität mit der Universidad Centroamericana (UCA) in Managua.
Solidarität mit enteigneter Jesuitenhochschule in Nicaragua

Prof. Dr. Michael Reder –Foto: © HFPH/ A. Birkenholz

München – Die Hochschule für Philosophie München (HFPH) möchte ihre uneingeschränkte Solidarität mit der Universidad Centroamericana (UCA) in Managua, Nicaragua, ausdrücken. Die Hochschule reagiert damit auf die Schließung und Enteignung der renommierte Bildungseinrichtung, die in Trägerschaft des Jesuitenordens ist. Die Schließung wurde von der autoritären sandinistischen Regierung Nicaraguas unter Präsident Daniel Ortega verfügt.

„In einer Zeit, in der der Austausch von Wissen und Ideen sowie die Förderung des kritischen Denkens wichtiger denn je sind, müssen wir gemeinsam für die Wahrung der akademischen Freiheit und für die grundlegenden Menschenrechte eintreten. Die Freiheit des akademischen Ausdrucks ist von entscheidender Bedeutung für eine aufgeklärte und fortschrittliche Gesellschaft“, äußert sich Prof. Dr. Michael Reder, Professor für Praktische Philosophie und Vizepräsident der HFPH, zu der Unterdrückung und Schließung der Universidad Centroamericana.

Bildungstradition der Jesuiten

Der Nationale Hochschulrat beschloss am 17. August die Zulassung der Katholischen Universität aufzuheben. Ein Gericht in Managua hatte der Hochschule vorgeworfen, ein „Zentrum des Terrorismus“ zu sein. 2018 gingen Studentenproteste gegen die Politik der Regierung Ortegas von der UCA aus. Seitdem waren die UCA sowie andere kirchliche Einrichtungen und Würdenträger immer wieder Schikanen und Repressalien des Machthabers und seiner langjährigen antikirchlichen Politik ausgesetzt.

Die Vorwürfe wurden u. a. von der Zentralamerikanischen Provinz der Gesellschaft Jesu, als „falsch und unbegründet“ zurückgewiesen. Die prestigeträchtige Lehr- und Forschungsarbeit, die die Universität in den Jahren ihres Bestehens geleistet habe, sei national und international anerkannt und stehe in Einklang mit der Bildungstradition der Gesellschaft Jesu und den Leitlinien der katholischen Kirche, so die Jesuiten weiter. Die Enteignung der UCA wurde von verschiedenen internationalen Organisationen, einschließlich des Verbands lateinamerikanischer Jesuiten-Universitäten, als Angriff auf die Autonomie der Universitäten, die akademische Freiheit und die Menschenrechte verurteilt.

Lebendiges Zentrum des freien Denkens

Es ist von entscheidender Bedeutung, internationale Unterstützung für die Verteidigung der UCA zu mobilisieren und die ungerechtfertigten Vorwürfe der Ortega- Diktatur zurückzuweisen. Als jesuitische Schwester-Hochschule steht die HFPH solidarisch an der Seite der UCA.

Die Universidad Centroamericana (UCA) wurde 1963 vom Jesuitenorden als eine gemeinnützige, autonome und christlich inspirierte Hochschule gegründet und ist heute eine der wichtigsten Universitäten in Mittelamerika. In ihrer über 60-jährigen Geschichte hat sich die UCA als ein lebendiges Zentrum des freien Denkens, der akademischen Exzellenz und des sozialen Engagements etabliert. Als Mitglied des Verbands lateinamerikanischer Jesuiten-Universitäten AUSJAL hat die UCA einen wertvollen Beitrag zur Bildung und Entwicklung in der Region geleistet.