Das Bistum Münster rechnet für das kommende Jahr mit roten Zahlen. Für seinen nordrhein-westfälischen Teil plant es mit einem Haushaltsdefizit von 31,5 Millionen Euro.
Münster – Das Bistum Münster rechnet für das kommende Jahr mit roten Zahlen. Für seinen nordrhein-westfälischen Teil plant es mit einem Haushaltsdefizit von 31,5 Millionen Euro. Ausgaben von 774,4 Millionen stünden Einnahmen von nur 741,9 Millionen Euro gegenüber, teilte das Bistum am Montag mit. Der Fehlbetrag werde der Ausgleichsrücklage entnommen. Hauptgründe für das erwartete Minus seien mehr Ausgaben wegen der hohen Inflation sowie zurückgehende Katholikenzahlen.
Noch sei die derzeitige Finanzlage zwar „sehr solide“, mit Blick auf die Zukunft gebe es aber große Unsicherheit, erklärte Markus Isfort, verantwortlich für Bistumshaushalt und Kirchensteuerverwaltung. Daher halte das Bistum an seinem Sparprozess fest, für das Jahr 2025 strukturelle Einsparungen von 32,7 Millionen Euro im Vergleich zu 2020 zu erreichen. „Nach 2025 werden wir zu deutlich höheren Einsparungen gezwungen sein“, erklärte Finanzdirektor Ulrich Hörsting.
Unter den erwarteten Erträgen im kommenden Jahr sind kalkulierte Kirchensteuereinnahmen von 467,4 Millionen Euro der größte Posten (63 Prozent). Dies seien 21 Millionen Euro weniger als im Haushaltsansatz für dieses Jahr. Zu den Erträgen kommen weitere Zuwendungen und Umlagen. Beschlossen hat der Kirchensteuerrat den Haushalt bei seiner Sitzung am vergangenen Samstag.
Von den Gesamtaufwendungen in Höhe von knapp 775 Millionen Euro verteilen sich 275,1 Millionen auf Kirchengemeinden, soziale Einrichtungen, Schulen oder andere Bildungseinrichtungen. Allein die Kirchengemeinden in NRW erhalten davon 233 Millionen Euro. Die erwarteten Personalausgaben belaufen sich laut Bistum auf 242,7 Millionen Euro.