Wenn immer weniger gebetet wird, sinkt nach den Worten des emeritierten Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick auch das soziale Engagement.
Bergisch-Gladbach – Wenn immer weniger gebetet wird, sinkt nach den Worten des emeritierten Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick auch das soziale Engagement. „Wo heute die Kirche schwächelt, sogar Gläubige und kirchliche Gemeinschaften in Schuld und Sünde verfallen, da hat das viel mit der Nachlässigkeit in der Frömmigkeit zu tun“, sagte er am Donnerstagabend bei der Eröffnung der Generalversammlung von Kolping International in Bergisch Gladbach-Bensberg. Das regelmäßige Beten vor und nach Versammlungen sei den Menschen in Deutschland fremd geworden. Deshalb schwächelten hier auch die Kolpingsfamilien und die gesamte Kirche.
„Wenn wir uns nicht im Gebet und Gottesdienst an Gott festmachen, verlieren wir uns auf Erden in Egoismus, Individualismus und Konsumismus“, warnte der Erzbischof laut Redemanuskript. Dann interessierten sich die Menschen immer weniger für die Belange anderer. Ohne Glaube würden die Solidarität sowie die Achtung von Menschenwürde und -rechten weltweit geringer. „Auf dem Glauben ruht das Leben“, betonte Schick und mahnte: „Wir müssen wieder frömmer werden.“ Er rief dazu auf, sich von Jesus inspirieren zu lassen und zumindest täglich ein Vaterunser zu beten.