Der Vatikan hat die Antworten von Papst Franziskus an fünf Kardinäle veröffentlicht, die ihn zu einer Klärung zentraler Fragen des katholischen Glaubens aufgefordert hatten.
Papst Franziskus –Foto: © Palinchak| Dreamstime.com
Vatikanstadt – Der Vatikan hat die Antworten von Papst Franziskus an fünf Kardinäle veröffentlicht, die ihn zu einer Klärung zentraler Fragen des katholischen Glaubens aufgefordert hatten. Die Glaubensbehörde hat das entsprechende Dokument auf den vatikanischen Internetauftritt hochgeladen. Auch die fünf als „Zweifel“ (lateinisch: „dubia“) ausformulierten Fragen der konservativen Kardinäle sind in dem Schreiben enthalten.
Der neue Chefdogmatiker des Papstes, Kardinal Victor Fernandez, hatte dem Dokument zufolge den Papst darum gebeten, einige Absätze seiner Antworten zitieren zu dürfen. Dieser Anfrage gab das katholische Kirchenoberhaupt am 25. September statt.
Die Verfasser des Fragenkatalogs sind die Kardinäle Walter Brandmüller aus Deutschland, Raymond Burke aus den USA, Juan Sandoval aus Mexiko, Robert Sarah aus Guinea und Joseph Zen, früherer Bischof von Hongkong. In ihren Dubia stellen sie kritische Fragen zu mehreren Aussagen des Papstes im Vorfeld der Weltsynode, die am Mittwoch im Vatikan in die Arbeitsphase startet.
In den am 10. Juli eingereichten Fragen wollen sie vom Papst wissen, ob Segnungen homosexueller Paare und Priesterweihen für Frauen in der Kirche verboten bleiben. Sie fragen zudem, ob es künftig Lehren in der Kirche geben könne, die bisherigen Glaubens- und Morallehren widersprächen, und ob die Bischofssynode im Vatikan eine Autorität ausüben könne, die eigentlich dem Papst oder dem gesamten Bischofskollegium vorbehalten sei. Zudem fragen sie, ob es in der Beichte eine Lossprechung ohne Umkehr und Reue geben könne.
