Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sieht die Reform der Weltbank als wichtigen Schritt zur Armutsbekämpfung.
Marrakesch/Berlin – Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sieht die Reform der Weltbank als wichtigen Schritt zur Armutsbekämpfung. „Im 21. Jahrhundert kann man nur erfolgreich Armut bekämpfen, wenn man zugleich auch die natürlichen Lebensgrundlagen schützt“, erklärte Schulze im Umfeld der Jahrestagung der Anteilseigner der Weltbank im marokkanischen Marrakesch.
Am Donnerstag hatten sich die Anteilseigner der Weltbank auf eine Reform verständigt. Ziel sei es, mehr Investitionen in den Klimaschutz und weitere globale Entwicklungsziele zu erreichen. Die Weltbank werde künftig stärkere Finanzierungsanreize setzen für Projekte, die nicht nur einzelnen Ländern zugutekämen, sondern der ganzen Welt – von Klimaschutzprojekten über den Erhalt der Biodiversität bis hin zur Pandemieprävention, hieß es.
Mit einem neuen Leitbild setzt sich die Weltbank als Ziel, die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen zu erhalten und zu schützen. Daran sollen sich künftig Investitionen und Anreize ausrichten. So sollen auch Investitionen ermöglicht werden, die nicht nur dem eigenen Nutzen der jeweiligen Staaten dienten – etwa Investitionen im Klima- und Umweltschutz, zur Friedenssicherung oder in der Pandemievorsorge. Davon könnten vor allem kleinere Staaten profitieren, die von den Folgen besonders betroffen seien.
Ein weiterer Aspekt der Weltbank-Reform sei die Neuprofilierung der Bank zu einer „better bank“ (besseren Bank) und einer „bigger bank“ (größeren Bank). Die Reform ziele daher auch darauf ab, mehr Mittel für die Bewältigung globaler Krisen zu mobilisieren.
Die Weltbank sei die wichtigste globale Organisation für Entwicklungsfinanzierung, betonte Schulze. Sie werde künftig eine noch größere Rolle spielen, „wenn es darum geht, die weltweite Energiewende zu schaffen, die nächste Pandemie zu verhindern oder den Regenwald zu schützen“. Sie wolle darauf achten, dass die Reform jetzt konsequent umgesetzt werde, unterstrich die Entwicklungsministerin. Deutschland ist den Angaben zufolge einer der größten Anteilseigner der Weltbank.