Autorin fordert mehr Wertschätzung für Content-Manager

Die Schriftstellerin Ellen Dunne fordert mehr Wertschätzung für Content Manager die mit Fotos und Videos von Gewalt und Hass konfrontiert sind.
Autorin fordert mehr Wertschätzung für Content-Manager

(Foto: rawpixel/pixabay)

Fotos und Videos von Gewalt, hasserfüllte Kommentare – damit sind Content-Manager vielfach konfrontiert. Mehr Wertschätzung für diesen Beruf fordert die Schriftstellerin Ellen Dunne. Er sei „vielschichtig und anspruchsvoll, wird aber kaum wahrgenommen“, sagte sie in einem am Montag veröffentlichten Interview des KNA-Mediendienstes. In ihrem neuen Roman „Unfollow Stella“ geht es um die Abgründe der Sozialen Medien.

Es sei „nicht selbstverständlich, dass wir in einem ansprechenden Umfeld unsere Buchtipps oder Katzenvideos bekommen – all das, was uns interessiert und vom eigenen Stress ablenkt“, betonte die Autorin. Wenn niemand Inhalte kritisch prüfen würde, „könnten insbesondere Kinder, aber auch erwachsene Nutzerinnen und Nutzer inmitten davon mit traumatisierenden Bildern und Videos konfrontiert sein“.

Eine bessere Bezahlung für Content-Manager und -Managerinnen sei wichtig, aber ebenso müssten Angebote zur Begleitung und Beratung ausgebaut werden. „Das viele Geld, das in die Plattformen fließt, sollte noch stärker dem Wohl der Mitarbeitenden zu Gute kommen“, mahnte Dunne. Vieles laufe zwar automatisiert ab; Inhalte, die maschinell oder von Userinnen und Usern als fragwürdig markiert würden, müssten jedoch durchgesehen werden: „Von Menschen, weil Maschinen dafür nicht feinkörnig genug sind und ihnen das kulturelle Wissen abgeht.“

Jede und jeder könne Inhalte in den Sozialen Medien verbreiten, sagte Dunne, die selbst lange für Google gearbeitet hat. Daher gehe es im Content-Management nicht mehr allein um ein unpassendes Werbeprodukt oder um einzelne Begriffe, „sondern um menschliche Abgründe“. Zugleich seien die Plattformen nicht nur zur Unterhaltung da, sondern lieferten auch Informationen und könnten ein Bewusstsein für bestimmte Themen schaffen. „Damit ich mir aussuchen kann, wann ich mit diesen Inhalten konfrontiert werde, muss es aber jemand vorsortieren. Den Dreck möchte man nicht sehen – er ist aber Teil des Systems.“

kna