Teilnehmer: Bislang keine scharfen Kontroversen bei Weltsynode

Mehrere Teilnehmer der Weltsynode im Vatikan haben am Samstag dementiert, dass es in den ersten beiden Wochen der Beratungen scharfe Kontroversen gegeben habe.
Teilnehmer: Bislang keine scharfen Kontroversen bei Weltsynode

Symbolfoto: Kai Pilger/Pixabay

Mehrere Teilnehmer der Weltsynode im Vatikan haben am Samstag dementiert, dass es in den ersten beiden Wochen der Beratungen scharfe Kontroversen gegeben habe. Die aus rund 350 Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien bestehende vierwöchige Weltsynode hatte am Samstag Halbzeit.

Der aus dem Tessin stammende Generalabt des Zisterzienserordens, Mauro-Giuseppe Lepori, sagte vor Journalisten im Vatikan: „Diese Synode vermeidet zum Glück journalistische Kontroversen. Wir vermeiden oberflächliche Konfrontationen und gehen stattdessen in die Tiefe.“

Ausdrücklich dementierte der Mönch, dass die Zulassung von Frauen zum Priestertum ein Diskussionsthema gewesen sei. Allerdings sei über ein mögliches Diakonat von Frauen gesprochen worden. Dabei gehe es aber nicht um „Forderungen“, sondern um die Frage, wie die Kirche ihren Auftrag in der Welt am besten erfüllen könne.

In Hintergrundgesprächen hatten an den Vortagen andere Teilnehmer gesagt, dass es immer wieder deutlich unterschiedliche Positionierungen gegeben habe, auch in der Frauenfrage. Nach manchen Einlassungen habe es Applaus gegeben.

Der US-Jesuit James Martin, der als Befürworter einer Öffnung in der Homosexuellen-Seelsorge gilt, twitterte am Samstag auf der Plattform X: „Ich kann nicht viel darüber sagen, was ein jeder in der Aula sagt oder welche Konvergenzen und Divergenzen es gibt. Aber es ist definitiv harte Arbeit!“

Der vatikanische Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini sprach am Samstag vor Journalisten von einem „störungsfreien Dialog, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist“. Meinungsunterschiede würden als solche offen angesprochen, aber es komme nicht zu Polarisierungen. Jeder versuche zuzuhören und den anderen zu verstehen, auch über kulturelle und konzeptionelle Unterschiede hinweg. Die Teilnehmer seien bereit, die Meinung, mit der sie gekommen seien, in Frage stellen zu lassen und sie gegebenenfalls auch zu ändern.

„Es ist eine außerordentliche Übung von Gemeinschaft in Unterschiedlichkeit“, fasste der gelernte Journalist seine Beobachtungen zusammen. Allerdings schloss Ruffini nicht aus, dass es in der zweiten Hälfte der Synodenversammlung zu „stärkeren Polarisierungen“ kommen könnte.