Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln müssen sich auf die Zusammenlegung von Pfarreien im großen Stil einstellen.
Köln – Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln müssen sich auf die Zusammenlegung von Pfarreien im großen Stil einstellen. Nachdem das Erzbistum den Zuschnitt seiner Seelsorgeeinheiten neu geordnet hat, hat es nun auch über deren zukünftige Rechtsform entschieden. Die 67 neuen Pastoralen Einheiten sollen bis 2032 möglichst zu je einer Großpfarrei fusionieren, so das Erzbistum am Mittwoch in Köln. Dies vereinfache und reduziere die Verwaltungsstrukturen erheblich.
Kirchengemeindeverbände sind möglich
Unter bestimmten Voraussetzungen bleibt den Pastoralen Einheiten aber auch eine zweite Möglichkeit der Umstrukturierung: Dann fusionieren lediglich die bisherigen Seelsorgebereiche ihre Mitgliedsgemeinden zu einer Pfarrei. Diese Pfarreien bleiben dann selbstständig, müssen aber auf der größeren Ebene der Pastoralen Einheit einen Kirchengemeindeverband als gemeinsamen Rechtsträger gründen. Voraussetzung sei unter anderem, dass es dort dauerhaft ausreichend besetzte Gremien wie Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand gebe, so das Erzbistum.
Erzbischof Rainer Maria Woelki begründete seine Entscheidung damit, er wolle alles Engagement und alle Bemühungen fördern, die vor Ort Vielfalt und Lebendigkeit des kirchlichen Lebens stärken. Gleichzeitig wolle er gewährleisten, „dass wir auch langfristig den Rahmen unserer organisatorischen, finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten realistisch und verantwortungsvoll gestalten“.
Entscheidung bis Sommer 2025
Diese zwei Möglichkeiten für jede Pastorale Einheit seien ein Kompromiss. Während der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat sich im Vorhinein für die Reduzierung auf insgesamt 67 rechtlich selbstständige Pfarreien im Bistum ausgesprochen hatte, forderte der Diözesanpastoralrat, jede Pastorale Einheit solle selbst über ihre Rechtsform entscheiden dürfen.
Jede Pastorale Einheit soll nun bis Sommer 2025 entscheiden, für welche der beiden Varianten sie sich entscheiden und wie der weitere Prozess vor Ort ablaufen wird. Bis Ende des Jahres 2032 soll die Umstrukturierung der Pfarreien abgeschlossen sein. Das Erzbistum versprach Begleitung bei diesem Prozess. „Ich werde alles tun, um dazu beizutragen, dass uns der Weg zu einer lebendigen Kirche vor Ort unter neuen Rahmenbedingungen gelingt“, so Woelki. „Das eigentliche Potenzial für die Gestaltung der Zukunft unserer Kirche liegt bei den Menschen in den vielen Gemeinden, Gruppierungen und Einrichtungen im gesamten Erzbistum.“