Erneut Vorwürfe der BDS-Nähe gegen ein documenta-Mitglied

Erneut gibt es Vorwürfe und Kritik an Verantwortlichen der Kunstausstellung documenta.

 Erneut gibt es Vorwürfe und Kritik an Verantwortlichen der Kunstausstellung documenta. So soll einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge ein Mitglied der Kommission, die die neue künstlerische Leitung der nächsten Weltkunstausstellung auswählt, der Israel-Boykott-Bewegung BDS nahestehen. Der Kunstkritiker Ranjit Hoskote soll demnach 2019 eine Petition unterzeichnet haben, die unter anderem einen Boykott Israels fordert und Zionismus eine „rassistische Ideologie“ nennt.

Documenta-Chef Andreas Hoffmann wies die Vorwürfe am Freitag zurück. Zugleich distanzierte er sich von der Petition. Sie sei aufgrund ihrer „explizit antisemitischen Inhalte nicht im Ansatz akzeptabel“. Von Hoskotes Unterschrift habe er bislang nichts gewusst.

Weiter erklärte er, alle sechs Mitglieder der neuen Findungskommission hätten sich vor dem Start ihrer Arbeit eindeutig positioniert und „von der BDS-Bewegung explizit distanziert“. Angesprochen auf die neuen Vorwürfe habe Hoskote erklärt, er lehne die Ziele der BDS-Bewegung ab und unterstützte die Bewegung nicht. Auch habe er sich „öffentlich und deutlich gegen jeden kulturellen Boykott Israels ausgesprochen“.

Wegen antisemitischer Werke und dem Umgang der Kuratoren damit stand die zurückliegende documenta im Jahr 2022 stark in der Kritik. Die Gesellschafter, das Land Hessen und die Stadt Kassel, hatten den Angaben zufolge danach unter anderem zur Bedingung gemacht, dass die Mitglieder der neuen Findungskommission keine Nähe zu BDS haben dürfen.

kna